© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/16 / 06. Mai 2016

Meldungen

Automatismus zwischen Diagnose und Abbruch

BERLIN. Mit der nichtinvasiven pränatalen Diagnostik (NIPD) steht ein risikofreies Verfahren für werdende Mütter zur Verfügung, um früh zu erfahren, ob sie ein behindertes Kind zur Welt bringen werden. Die NIPD hat sich in Deutschland auch deshalb stark verbreitet, weil sie sich bei der Unterbindung von Fehlgeburten und Spätabtreibungen bewährt hat. Trotzdem, so wurde jüngst auf einer Tagung des Zentrums für Medizinethik in Hannover diskutiert, bleibe die grundsätzliche ethische Problematik des Eingriffs bestehen, da er, so die Bundesvereinigung Lebenshilfe, das Lebensrecht behinderter Kinder negiere. Die elterlichen Handlungsoptionen seien nur theoretisch, tatsächlich bestehe jetzt schon, vor der zu erwartenden Ausweitung des Untersuchungsspektrums, ein Automatismus zwischen der Diagnose Behinderung und dem Abbruch. (Deutsches Ärzteblatt, 14/16). (dg)

 www.lebenshilfe.de





Klimawandel: Licht und Schatten im Obstbau

BRAUNSCHWEIG. Zu den positiven Effekten des Klimawandels im Obstbau zählt Frank Chmielewski, Professor am Institut für Agrar- und Gartenbau der HU Berlin, die Verlängerung der thermischen Vegetationsperiode um mehr als einen Monat. Dadurch könnten Apfelsorten wie der länger reifende neuseeländische „Braeburn“ sogar an der Niederelbe angebaut und geerntet werden. Negativ dürften sich hingegen mildere Winter auswirken. Sie beeinträchtigen das winterliche Kältebedürfnis von Obstgehölzen mit der Folge verspäteten und ungleichmäßigen Beginns der Baumblüte. Zudem erhöhe sich bei Zunahme extremer Wetterereignisse die Gefahr von Spätfrostschäden (Geographische Rundschau, 3/16). (ft)

 www.geographischerundschau.de





Frauen fremdeln mit Naturwissenschaften

BRÜSSEL. Laut Europäischem Forschungsrat (ERC) hat sich 2015 der Frauenanteil in der Wissenschaftsförderung weiter erhöht. Die weibliche Erfolgsquote bei den Förderungsanträgen lag mit 16 Prozent bewilligten Projekten über denen der Männer (14,5 Prozent). Allerdings gehe dies auf den hohen Frauenanteil in den Geistes- und Sozialwissenschaften zurück. Mit den Natur- und Technikwissenschaften befassen sich Frauen nach wie vor weniger gern. Schlußlicht bildet hier die Elementarteilchenphysik, wo nur 17 Prozent der Geförderten Frauen sind, während es bei den Geo- und Umweltwissenschaften 29 und in der Kosmologie 42 Prozent sind. Nach Nationalitäten aufgeschlüsselt waren 56 der 350 ERC-geförderten Wissenschaftler Deutsche, gefolgt von Italienern (37), Iren (32) und Franzosen (29) (Physik-Journal, 4/16). (ck)

 www.eubuero.de





Erkenntnis

„Kernkraft ist eine Technologie, die mit Hochrisiken behaftet sein kann, das haben wir nun durch verschiedene Ereignisse leidvoll erfahren müssen. Wir müssen uns auf solche Ereignisse vorbereiten, das heißt, der Notfallschutz ist eine Daueraufgabe.“

Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)