© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/16 / 20. Mai 2016

Ausschreitungen marokkanischer Jugendlicher in Holland
Keine Lösung
Mina Buts

Brennende Autos, steinewerfende marokkanische Jugendliche, fliehende Polizisten und dazwischen unbescholtene Bürger, die sich nicht mehr auf die Straße trauen – das ist das niederländische Städtchen Ede im Jahr 2016. Die Stadtoberen versuchen, mit der Verhängung von Ausnahmezustand und Versammlungsverbot wieder Herr der Lage zu werden. 5.000 Euro soll bezahlen, wer in einer Gruppe von mehr als vier Personen auf der Straße angetroffen wird; sechs Monate lang, 24 Stunden täglich gilt das Versammlungsverbot. Die Schließung eines Einkaufszentrums, in dem es eine marokkanische Teestube gab, war Anfang Mai Auslöser für die Unruhen. Seither versetzen etwa 50 marokkanische Jugendliche den Stadtteil Veldhuizen in Angst und Schrecken. Für fast eine Woche herrschte durch das Versammlungsverbot Ruhe; zum Wochenbeginn brannten jedoch wieder Autos.

Schön, daß aber auf eine Sache Verlaß ist: Sobald sich die einheimische Bevölkerung mit einer selbstaufgestellten Bürgerwacht gegen die Mißstände wehren will, ist die Polizei präsent. Ja, es ist sogar der Mut vorhanden, abends wieder in Veldhuizen zu patrouillieren. Allerdings nicht, um – vielleicht sogar gemeinsam – gegen die Randalierer vorzugehen, sondern nur um jene zu erfassen, die sich der Bürgerwehr anschließen. Gelöst werden die Probleme so sicher nicht.