© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/16 / 20. Mai 2016

Meldungen

Kafka-Biograph erhält Joseph-Breitbach-Preis

MAINZ. Der Berliner Literaturwissenschaftler Reiner Stach erhält den diesjährigen Joseph-Breitbach-Preis für sein herausragendes Gesamtwerk auf dem Feld der literarischen Biographie. Mit seinem dreibändigen Werk über Franz Kafkas Leben und Schreiben hat Stach neue Maßstäbe für das Genre gesetzt, begründete die Jury ihre Entscheidung. Stachs über 2.000 Seiten umfassende Trilogie (JF 47/14) sei „nicht nur akribisch recherchiert und kenntnisreich dokumentiert, sondern in ihrer Anschaulichkeit, atmosphärischen Dichte und psychologischen Subtilität selber ein großer literarischer Wurf“. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich von der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur vergeben. Sie erinnert an den deutsch-französischen Schriftsteller Joseph Breitbach (1903–1980). Die Verleihung findet am 16. September im Theater Koblenz statt. Die Laudatio hält der Literaturwissenschaftler und FAZ-Kulturkorrespondent Paul Ingendaay. (tha)

 www.joseph-breitbach-preis.de




Nero-Ausstellung in Trier eröffnet 

TRIER. Fast 800 Exponate aus 21 Ländern zeigt eine große Nero-Sonderausstellung in drei Museen in Trier. Es ist die bisher umfassendste Schau in Europa über den römischen Kaiser. Das Rheinische Landesmuseum präsentiert „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“. Im Mittelpunkt steht dort seine Entwicklung vom hoffnungsvollen und beliebten Thronanwärter bis zum verhaßten Tyrannen und seinem Selbstmord. Unter dem Titel „Nero und die Christen“ widmet sich das Museum am Dom der Christenverfolgung. Im Stadtmuseum Simeonstift ist die Schau „Lust und Verbrechen. Der Mythos Nero in der Kunst“. Gezeigt werden dort Gemälde, Grafiken, Fotografien, Filme und Opern, die ein Bild Neros vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit vermitteln. Die Ausstellung wird bis zum 16. Oktober gezeigt. (tha)

 www.nero-ausstellung.de





Schwangerschaft: Jede vierte wird abgebrochen

NEW YORK. Weltweit werden derzeit jedes Jahr rund 56 Millionen Kinder abgetrieben. Damit wird jede vierte Schwangerschaft abgebrochen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation und des New Yorker Guttmacher-Instituts. Allerdings gibt es ein deutliches Gefälle zwischen reichen und armen Ländern. Während die Rate in den Industrienationen deutlich zurückging, ist sie in den Entwicklungsländern seit 25 Jahren nahezu unverändert konstant. In den Industriestaaten ließen 2014 durchschnittlich 27 von jeweils 1.000 Mädchen und Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren abtreiben. Zum Vergleich: 1990 waren es noch 46 von 1.000 gewesen. (idea/JF)