© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/16 / 03. Juni 2016

Meldungen

Orden Pour le Mérite für Daniel Barenboim

BERLIN. Der israelische Dirigent Daniel Barenboim (73) und der deutsche Musikwissenschaftler Christoph Wolff (76) sind als neue Mitglieder mit dem Orden Pour le Mérite geehrt worden. Die Künstler- und Gelehrtenvereinigung war 1842 von Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. gegründet und 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss wiederbelebt worden. Sie nimmt Menschen auf, die sich in Kunst oder Wissenschaft einen besonderen Namen gemacht haben. (tha)





Literatur: Dachverband feiert Gründungsjubiläum

BERLIN. Die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) hat ihr 30jähriges Gründungsjubiläum gefeiert. Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte bei einem Festakt in der Akademie der Künste die Arbeit dieses Dachverbandes von derzeit 247 literarischen Gesellschaften und Literaturmuseen. Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich für die Bewahrung und Förderung der vielfältigen deutschen Literaturlandschaft ein. (tha)





Ramelow: „Renaissance von Kirchenfeindlichkeit“ 

LEIPZIG. Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) beobachtet in Deutschland eine „Renaissance von Kirchenfeindlichkeit“. Das erklärte er vorigen Donnerstag beim 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig. Seine eigene Partei bilde dabei leider keine Ausnahme, so der Protestant. Hintergrund ist ein Vorstoß der Linken in Sachsen. Dort hatte der Landtagsabgeordnete André Schollbach im Vorfeld des Bundesparteitags am 28. und 29. Mai in Magdeburg die „konsequente Trennung von Staat und Religionen in der Bundesrepublik“ gefordert. Ziel sei ein religiös neutraler Staat, in dem Religion und Religionslosigkeit privat sind, so der Vorsitzende der Linken in Sachsen, Rico Gebhardt. In einem Antrag wird gefordert, „alle Formen von direkter und indirekter staatlicher Finanzierung“ sowie die staatliche Verwaltung kirchlicher Aufgaben ebenso zu beenden wie den Kirchensteuereinzug durch das Finanzamt. Behörden und Bildungseinrichtungen sollen künftig frei von religiösen Symbolen und weltanschaulich neutral sein. Statt des Religionsunterrichts soll es einen neutralen Ethik- und Philosophieunterricht geben. Zudem wollen die Antragsteller den „Gotteslästerungsparagraphen“ im Strafgesetzbuch ebenso wie Feierverbote an religiösen Feiertagen – etwa das Tanzverbot am Karfreitag – streichen. Wie Ramelow beim Katholikentag ausführte, gehören Religionsfreiheit und Religionsgewährung zusammen. Dazu brauche es staatliche Unterstützung. Dieses Privileg gelte aber nicht nur für Christen, sondern auch für Juden und Muslime. (idea/JF)