© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/16 / 10. Juni 2016

Staat inszeniert Asylbewerber als Fluthelfer
Medienkampagne: Ein Kamerateam ließ in Schwäbisch Gmünd Afrikaner für einen PR-Auftritt ankarren
Ronald Gläser

Ein Kamerateam dreht eine inszenierte Geschichte im Katastrophengebiet: „Flüchtlinge“ helfen den Bürgern nach der Hochwasserwelle in Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) beim Aufräumen ihrer Häuser. Die Anwohner, die längst fertig waren mit den Aufräumarbeiten, waren perplex. Die lokale Remszeitung berichtet, die Asylbewerber seien in Begleitung von „Krawattenträgern“ von der Statdverwaltung aufgetaucht. Die „fünf völlig desorientierten“ Afrikaner hätten nicht gewußt, worum es gehe und seien  nur mit „leichter Freizeitkleidung, blitzsauberen Sportschuhen und flotter Musik aus Smartphones ausgerüstet“ gewesen.

Gegenüber der JF schob der Sprecher der Stadt die Verantwortung auf den Sender: Die Stadt sei einer Bitte des ORF nachgekommen. Angeblich hätten Asylbewerber sich zuvor bereits an Aufräum-arbeiten beteiligt, aber davon habe es keine Aufnahmen gegeben. 

Andererseits wäre es nicht die erste PR-Aktion der Stadt mit Einwanderern: Erst im April hatte Focus Online über eine Müllsammelaktion mit Asylbewerbern aus Schwäbisch Gmünd berichtet. Unter der Überschrift „Diese Flüchtlinge putzen wie die Schwaben“ lobte die Seite den Einsatz der Afrikaner beim Frühjahrsputz „in ihrer neuen Heimat“. Auch der Hinweis darauf, daß dies eine Idee der Asylbewerber gewesen sei, durfte nicht fehlen. Kurz: Der Text liest sich wie eine PR-Anzeige für mehr Willkommenskultur.

Kritiker sehen in solchen Berichten eine Desinformationskampagne zugunsten der illegalen Einwanderung. Darunter fällt auch der Bericht diverser Medien über die angebliche Bürgerwehr in Arnsdorf (Seite 4). Der ORF dementierte später , daß es sich um sein Kamerateam gehandelt habe. Daher ist nun unklar, welcher Sender diese falschen Bilder produzieren wollte.