© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/16 / 17. Juni 2016

Meldungen

Petition gegen Kondom-Kampagne

BERLIN. Gegen die Kampagne „Liebesleben“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regt sich Kritik. Deutschlandweit sind derzeit an mehr als 65.000 Plakatwänden und Bushaltestellen Plakate mit Comic-Figuren in verschiedenen Sexstellungen zu sehen. Die Botschaft: Benutzt Kondome! Die rund vier Millionen Euro teure Aktion ist Teil der aktuellen Strategie der Bundesregierung zur Eindämmung von Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Motive sollen nach Angaben der Bundeszentrale die „bunte Vielfalt von Sexualität widerspiegeln“ und sexuell übertragbare Krankheiten „enttabuisieren“. Das Aktionsbündnis „Demo für alle“, das 26 Familienorganisationen, politische Vereinigungen und christliche Initiativen vereint, hat nun eine Online-Petition gestartet, mit der sie Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) – in seine Zuständigkeit fällt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – auffordert, „diese schamverletzende Kampagne unverzüglich zu beenden“. Sie verletze die Intimsphäre, mißachte den Kinder-und Jugendschutz und untergrabe das grundgesetzlich garantierte Erziehungsrecht der Eltern, so die Kritik. Viele Eltern seien entsetzt über die freizügigen Darstellungen und zweideutigen Sprüche auf den Plakaten, denen sie vor Schulen, Kindergärten und Spielplätzen täglich mit ihren Kindern begegnen. Gerade weil es sich dabei um Cartoons handele, könnten sich Kinder dem nur schwer entziehen: „De facto propagiert die Kampagne genau das promiskuitive Verhalten, welches eine der Hauptursachen für kaputte Familienbeziehungen und sexuell übertragbare Krankheiten ist.“ Bis zum Redaktionsschluß dieser Ausgabe hatten bereits knapp 5.000 Unterstützer die Petition unterzeichnet. (idea/JF)

 www.demofueralle.de

 www.citizengo.org





DDR-Hinrichtungsstätte wird Gedenkort

LEIPZIG. Die ehemalige zentrale DDR-Hinrichtungsstätte in Leipzig soll zu einem Gedenkort ausgebaut werden. Das teilte die Stiftung Sächsische Gedenkstätten am 10. Juni in Dresden mit. Damit soll das zu weiten Teilen original erhaltene Gebäude künftig auch dauerhaft für Besucher zugänglich sein; bislang kann es lediglich bei Sonderführungen besichtigt werden. Die Stiftung folgte damit einem Vorschlag des Bürgerkomitees Leipzig, das sich seit Jahren für den Ausbau zu einem Gedenkort stark macht. In der Hinrichtungsstätte wurden zwischen 1960 und 1981 64 Todesurteile vollstreckt; bis 1968 mit der Guillotine, später mit einem Schuß in den Hinterkopf. Offiziell abgeschafft wurde die Todesstrafe erst am 17. Juli 1987 – kurz vor dem Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik. (idea/JF)