Kulturschutzgesetz: Sammler flüchten

BERLIN. Der Streit um das geplante Kulturschutzgesetz setzt sich fort. Es werde „mehr Schaden als Nutzen bringen, das Klima zwischen Staat und Privaten vergiften und die Rechtsunsicherheit vergrößern“, kritisierte der Historiker Michael Stürmer in der Welt den Entwurf von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Das „Gesetz zum Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung“ enthält unter anderem Einfuhr- und Ausfuhrbestimmungen. Einer der Streitpunkte dabei ist, was als „national wertvolles Kulturerbe“ gelten soll. Michael Stürmer weist nun darauf hin, daß der Entwurf längst „eine Kultur- und damit auch Kapitalflucht wie lange nicht mehr“ bewirkt habe. Kunstsachverständige bestätigen, daß etliche Sammler ihre Kunstschätze ins Ausland bringen und Künstler sowie Leihgeber ihre Werke aus deutschen Museen abziehen. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, begrüßte unterdessen den Gesetzentwurf: „Die Ausfuhr von national wertvollem Kulturgut muß klar und europarechtskonform geregelt werden“, sagte er. Das Gesetz bringe in diesen Fragen „endlich mehr Klarheit“. Kulturgüter seien „mehr als reine Handelsware, sie transportieren zugleich Ideen und stehen für Werte“. An diesem Donnerstag will sich der Deutsche Bundestag mit dem Gesetzentwurf befassen. Danach muß er noch den Bundesrat passieren. Medienberichten zufolge stellen sich die Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen bislang quer. (tha)

Altbischof kritisiert Trauung Homosexueller

LÜBECK. Heftige Kritik an der Einführung der Trauung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften in bisher vier Landeskirchen hat der Lübecker Altbischof Ulrich Wilckens geübt. Die entsprechenden Entscheidungen in den Synoden seien „gravierende Verstöße gegen elementare Wahrheiten der Heiligen Schrift und damit auch des Bekenntnisses ihrer Kirchen“. Die Argumente, dies zu bestreiten, seien geistlich ohne Recht und Kraft. „Sie beruhen weithin auf Mißdeutung“, schreibt der 87jährige in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea. Bisher haben die evangelischen Kirchen von Baden, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Hessen-Nassau und des Rheinlandes die Trauung homosexueller Partnerschaften ermöglicht. (idea/JF)

Sprachpranger

Math4Refugees

Bezeichnung eines Projekts der Initiative Stiftung Rechnen, die in Flüchtlingseinrichtungen Willkommensboxen mit verschiedenen mathematische Spielen, Bastelbögen und einem Begleitheft verteilt.