© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/16 / 24. Juni 2016

Meldungen

Arzneimittelrückstände gefährden Grundwasser

DESSAU. Antibiotika aus der Tiermast und aus Arzneimitteln gefährden das Trinkwasser. Das zeigt die Studie „Aufklärung der Ursachen von Tierarzneimittelfunden im Grundwasser“ des Umweltbundesamtes (UBA). Untersucht wurden elf Grundwassermeßstellen in Norddeutschland. Die gefundenen Antibiotika-Rückstände stammen meist aus der Landwirtschaft. An zwei Meßstellen konnte jedoch nachgewiesen werden, daß die teilweise sehr hohen Konzentrationen aus nahe gelegenen Kleinkläranlagen stammen. Das UBA empfehle einen „Schwellenwert für Arzneimittel im Grundwasser“, erklärte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. In den Grundwasser- und Kläranlagenwasserproben wurden unter anderem die Tierarzneimittel Sulfadimidin und Sulfadiazin sowie das Antibiotikum Sulfamethoxazol und jeweils entsprechende Abbauprodukte nachgewiesen. (fis)

 umweltbundesamt.de





16,5-Milliarden-Lektion in Sachen Schiedsgericht

BOGOTÁ. Eine Lektion zu den Tücken eines Freihandelsabkommens erhält derzeit die wirtschaftsliberale Regierung Kolumbiens. Nachdem das Verfassungsgericht in Bogotá den Bergbaufirmen Cosigo Resources (Kanada) und Tobie Mining (USA) 2015 endgültig untersagt hat, im Nationalpark Yaigojé Apaporis den Amazonasregenwald in Abraumhalden und Staubecken mit Giftschlämmen zu verwandeln, um Gold zu schürfen, droht den kolumbianischen Steuerzahlern nun eine 16,5-Milliarden-Dollar-Forderung. Grundlage der Schadensersatzklage ist das Handelsabkommen CTPA. Vor einem Schiedsgericht in Texas machen Cosigo und Tobie geltend, durch die Nationalparkgründung enteignet und um ihre Investitionen betrogen worden zu sein (Regenwald-Report, 2/16). (ck)

 trade.gov





Will die Weltbank Öko-Standards absenken?

BONN. Die Weltbank arbeitet derzeit an neuen Umwelt- und Sozialstandards. Korinna Horta, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Umweltvereins Urgewald, erkennt in der Novellierung Verschlechterungen. Die bestehenden Schutzregeln verbieten es der Weltbank, Projekte zu finanzieren, die Lebensräume bedrohter Arten in Wäldern und anderen Ökosystemen zerstören. Der neue Biodiversitätsstandard verwässere diese Maßgabe. Bei der Umweltverträglichkeitsprüfung sollen Einspruchsfristen entfallen. Zudem enthalte der Entwurf „zu viele Schlupflöcher und vage Formulierungen“, die darauf hindeuten, daß man ökologische und soziale Bedenken mißachte, um die Kreditvergabe zu erleichtern (E+Z. Entwicklung und Zusammenarbeitung, 3-4/16). (wm)

 www.dandc.eu





Erkenntnis

„Ich bin niemand, der Fleisch grundsätzlich ablehnt. Ein Frühstücksei ist für mich ein Stück Lebensqualität.“

Anton Hofreiter, Biologe und Chef der Grünen-Bundestagsfraktion