© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/16 / 01. Juli 2016

Leserbriefe

Zu: „Der Chip im Kopf“ von Michael Paulwitz, JF 26/16

Kompetent und gut lesbar

Danke für diesen glänzend formulierten und kompetenten Leitartikel! Vertiefend wäre hier auf einige Bücher hinzuweisen, die das Problem des Korans und des Islams thematisieren. Relativ leicht lesbar und in Grenzen unterhaltsam sind es die Bücher von Udo Ulfkotte, der über den Alltag des Islams in Deutschland und Europa schreibt, zum politischen Islam Imad Mustafa („Der Politische Islam“), Sabatina James („Scharia in Deutschland“) und zahlreiche englische und französische Autoren, die überzeugend beschreiben, daß nicht die Sprache, sondern der Islam das Problem ist, denn die meisten Muslime, die in Frankreich und England leben, kommen aus ehemaligen Kolonien und haben mit der Sprache der neuen Heimat keine Probleme.

Günther Tschernko, Dresden






Zu: „Zitate / Jakob Augstein“, JF 26/16

Keine Chance als Genderkönigin

Das kurze Zitat von Herrn Augstein über den kleinen Unterschied und die Männlichkeit hat es in sich. Die neue Männlichkeit ist tatsächlich eine soziale Eigenschaft, die vor allem bei (männlichen) Tragetuchbenutzern sichtbar wird. Allerdings hat das mit eigentlicher Mannhaftigkeit wenig zu tun. Eigenartigerweise assoziiert hingegen das Attribut „weiblich“ praktisch eine Einheit mit den natürlichen Funktionen einer Frau und deren äußerer Erscheinung. Benimmt sich ein Mann nach traditionellen Maßstäben wie eine Frau, verhält er sich weibisch und eben nicht weiblich oder gar fraulich. Im umgekehrten Fall entfällt eine Differenzierung: Eine Frau kann sich männlich verhalten, „männisch“ ist nicht besetzt. All das hat jedoch nichts mit dem Geschlecht zu tun, und da sollte es bei der biologischen Einteilung bleiben! Das ist keineswegs „biologistisch“, und Herr Augstein wird nicht für die „Genderkönigin 2016“ nominiert.

Lutz Werner, Dresden






Zu: „Überraschend unkompliziert“ von Elke Lau, JF 26/16

Enttäuschend einseitig

Ich war fasziniert von diesem ganzseitigen und bebilderten Bericht einer Reise in den Iran, der die interessanten und wunderschönen Seiten des Landes vorstellt. Es drängt mich jedoch, als Mitglied mehrerer Menschenrechtsorganisationen auf eine wesentlich andere Seite des Iran hinzuweisen. Der Iran ist ein islamischer Staat, der das islamische Recht (Scharia) zur Grundlage seiner Rechts- und Gesellschaftsordnung gemacht hat. Was heißt dies heute konkret? Wir erinnern uns noch an den muslimischen Mörder und Mitglied des Islamischen Staates, Omar Mateen, der 49 Homosexuelle in ihrem Club in Orlando erschoß. Im fernen Iran hatte noch vor kurzem Großayatollah Ali al-Sistani gesagt, Homosexuelle sollten in der schlimmsten Art und Weise getötet werden. Die Paragraphen 110 und 131 des offiziellen iranischen Strafgesetzbuches entsprechen genau der Aussage dieses Theologen, der für Millionen Schiiten weltweit spricht! 

Völlig korrekt wird im sehr sachlichen Leitartikel Ihrer Ausgabe von Michael Paulwitz das Erhängen am Baukran genannt. Historische Belege und vor allem theologische Begründungen, die bis Mohammed zurückreichen, können übrigens bei Google unter „Die Strafe für Homosexualität – Islam, die wahre Religion“ nachgelesen werden. Ein anderer furchtbarer Inhalt des iranischen Strafrechts ist nachzulesen in Paragraph 190, der als mögliche Srafen die Kreuzigung, das Auspeitschen und die Steinigung vorsieht! Ich frage mich: Darf man die teils gnadenlose Realität des islamischen Rechts (Scharia) in islamischen Ländern einfach ausblenden, wenn man seine Urlaubsreise plant?

Wilfried Puhl-Schmidt, Kehl






Zu: „AfD-Machtkampf / Der lachende Dritte“ von Dieter Stein, JF 25/16

Appell an Meuthen und Petry

Wenn es zutrifft, daß sich die Führungsspitze der AfD in Profilierungskämpfe verstrickt, die die Partei an den Abgrund führen könnten, dann bleibt nur zu hoffen, daß ebendiese Verantwortlichen den Kommentar gelesen haben und diesen schleunigst beherzigen. Ich bin als Wahlkämpfer für die AfD nicht auf die Straße gegangen, habe mich beschimpfen und beleidigen lassen, um nun unsere ganze Arbeit durch die Profilierungssucht einiger weniger kaputtmachen zu lassen. Liebe Frau Petry, lieber Herr Meuthen und Co., sollte es zu einer neuen Krise in der AfD kommen, wäre dies das Ende der Partei und gleichzeitig das Ende der Hoffnung der vielen AfD-Wähler auf eine neue Politik der Vernunft und der Ehrlichkeit.

Dieter Eck, Heppenheim






Zu: „Spiel mit dem Feuer“ von Werner Becker & „Zoff auf der Brücke“, JF 25/16

Skrupellose Profilierungssucht

Frauke Petrys skrupellose Profilierungssucht geht zu Lasten der AfD. Um ihre möglichen Konkurrenten zu beschädigen, schreckt sie vor nichts zurück. Nun geht sie offenbar gegen Meuthen vor, der sich bemüht, die AfD von antisemitischen Tendenzen freizuhalten, und verstärkt damit in der Öffentlichkeit das Bild von einer zerstrittenen Partei, in der judenfeindliche Mitglieder geduldet werden. Es darf nicht sein, daß die Partei weiter durch Hetze und Intrigen gespalten und geschwächt wird.

Dr. Karl Oppermann, Darmstadt






Zu: „Bitterböser Mann“ von Thorsten Hinz, JF 25/16

Stilistische Fehlleistung

Schon wieder muß ich Ihren Autor kritisieren: Warum „bitterböser Mann“? Herr Schäuble mag ein Chamäleon sein, wie es Paul Rosen darlegt, er mag auch gelogen haben, wie es Brigitte Baumeister darstellt, er mag auch beinhart gegenüber den Griechen sein, in der Hoffnung, daß diese ihren Augiasstall einmal ausmisten, aber wieso „bitterböser Mann“? Zumindest sollte man dem Leser diese Überschrift besser erklären, sonst ist dieser Stil wenig glaubwürdig.

Hans Haußmann, Wolfschlugen






Zu: „Das Chamäleon“ von Paul Rosen, JF 25/16

Schäuble schenkt uns Aliens

Während das Grundgesetz die Erhaltung der Identität des deutschen Volkes fordert, hat sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegen eine Abschottung Europas in der aktuellen Asylkrise gewandt. „Die Abschottung ist doch das, was uns kaputtmachen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe“, sagte der CDU-Politiker der Zeit. 

Schäuble meint also, das deutsche Volk müsse durch Einzüchtung von Nordafrikanern, Arabern, Asiaten vor Inzucht und Niedergang bewahrt werden! Folglich schätzt er den Wert der europäischen Gene als geringer ein als jenen der außereuropäischen, die also in Europa helfen müßten, die hier lebenden Völker vor deren Niedergang zu bewahren! Wenn das kein Rassismus ist! Wo bleibt der Aufschrei der Meinungswächter und Volkspädagogen? Fehlt nur noch der Hinweis, daß wir Europäer im Vergleich zu den genetisch höherstehenden Fremden Untermenschen seien! Jetzt wird mir auch klar, weswegen sich manche Zuwanderer uns Eingeborenen gegenüber so respektlos verhalten. 

Wer im Biologie-Unterricht aufgepaßt hat, weiß, daß Inzucht in Gruppen droht, die zahlenmäßig zu klein sind. So war die Gefahr menschlicher Inzucht vor dreitausend Jahren, als nur 50 Millionen Menschen, also nur ein Zehntel der EU-Einwohner, insgesamt weltweit existierten, beträchtlich höher als heute in Europa. Da es jedoch damals keinen Niedergang infolge von Inzucht gegeben hat, weil anderenfalls die Lichtgestalt des Dr. Wolfgang Schäuble niemals hätte geboren werden können, muß es – sofern Schäuble recht hat – eine „Zuwanderung“ gegeben haben, allerdings nicht von irdischen Individuen, sondern aus dem Weltraum! Damit hat unser genialer Finanzminister den Beweis geliefert, daß Aliens die Erde besucht hatten, um die Menschheit vor Inzucht und Niedergang zu bewahren!

Peter Lauer, Hannover




Inzest-Warnung mit Eigentor

Aus Sicht Schäubles sind also „Muslime in Deutschland eine Bereicherung“, da wir andernfalls „in Inzucht degenerieren“ würden. Mit dieser durchgeknallten Aussage will Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wohl zeigen, daß er selbst voll hinter der Zuwanderungspolitik von Bundeskanzlerin Merkel steht. Dabei ist es sicherlich keine neue Erkenntnis, daß in manchen muslimischen Kulturkreisen Inzest keine Ausnahme ist. Es wird ohne lange Abwägung zwischen Cousins und Cousinen geheiratet, nicht zuletzt, um bestehende Familienclans zu festigen und wehrhaft gegen Andersgläubige zu stärken. Wenn voraussehbare Problemfälle aus diesen Ehen hervorgehen, ist immer noch unser deutsches Sozialsystem für die Folgen bei schwerstbehinderten Nachkommen zuständig. Auch verantwortungsvolle türkische Ärzte haben vor Jahren auf diese Problematik hingewiesen. Dafür wurden sie als Rassisten diskriminiert, und man unterstellte ihnen die Förderung rechtsradikalen Gedankengutes.

Ekkehard Ahland, Schloß Holte-Stukenbrock






Zu: „Geltungssüchtig“ von Thorsten Hinz, JF 25/16

Beleidigung und Verleumdung

Vielen Dank für diesen großartigen Artikel über Frau Kahane, die nun schon seit längerer Zeit und sehr regelmäßig in ihrem Sprachrohr Berliner Zeitung Kolumnen schreiben darf, in der fast alle Deutschen regelmäßig wiederkehrend als Rassisten und Hasser bezeichnet werden. Und die, die nicht hassen, tolerieren nach Meinung von Frau Kahane den Haß. 

Thorsten Hinz schreibt die Fakten, ohne beleidigend gegenüber dieser Frau zu sein. Ja, Frau Kahane hat Anspruch auf Nachsicht, auch wenn sie diese gegenüber ihren vermeintlich politischen Feinden selbst nicht übt. Sie provoziert, beleidigt, verleumdet und verdreht die Tatsachen, bis sie ihrer „Schwarz-Weiß-Weltanschauung“ entsprechen. 

Übrigens habe ich zwei ihrer Kolumnen zum Anlaß genommen, an die Berliner Zeitung zu schreiben. Hauptvorwurf: Frau Kahane verallgemeinert zu den Themen Rassismus und Zuwanderung in einer schlimmen Art und Weise, der ihren eigenen Haß an die Oberfläche bringt. Im Unterschied zur JF, die mißliebigen Themen nie ausweicht, zeigte die Berliner Zeitung darauf keinerlei Reaktionen.

Friedrich Kalweit, Berlin




Psychoanalytische Deutung

Daß Frau Kahane zu den Leuten mit eher durchschnittlich ausgestattetem Präsentations- und Ausdrucksvermögen gehört, ist jedem klar, der sich ihre verbalen Ergüsse antut. Thorsten Hinz’ Artikel läßt jedoch tiefer blicken, versucht eine Psychoanalyse und die Erklärung, warum diese Frau so ist. Man kann davon ausgehen, daß ihr dieser Artikel zugetragen und sie ihn auch lesen wird. Es ist die Schwäche geltungssüchtiger Menschen, sich für jede, die eigene Person betreffende Kritik zu interessieren. So oft bekommt diese Frau zum Glück ja auch nicht mediales Interesse. Wie weh wird ihr diese ausführliche und bis ins Mark gehende Kritik tun? Wird sie ankommen und diese Frau endlich ein Erbarmen haben und sich zukünftig nicht mehr in schriftlicher oder mündlicher Form einem größeren Publikum präsentieren? Ich wünschte es mir, vermute aber nicht, daß die dringend notwendige Selbstreflexion bei Frau Kahane einsetzen wird.

Martin Wuschke, Meine





Zu: „Gipfeltreffen mit eigenwilligem Kollaborateur“ von Wolfgang Müller, JF 25/16

Parallele zu David Lloyd George

Daß Rem von der „prinzipiellen ideologischen Übereinstimmung zweier Nazi-Charaktere“ bei Hamsuns Besuch bei Hitler spricht, erinnert mich an den Besuch von David Lloyd George, den einstigen englischen Ministerpräsidenten, der sein Land bei den Versailler „Friedensverhandlungen“ vertrat, 1936 auf dem Obersalzberg bei Hitler. Darüber schrieb der englische Besucher am 17. September 1936 im Londoner Daily Express unter anderem: „Hitler ist der George Washington von Deutschland – der Mann, der für sein Land die Unabhängigkeit von allen seinen Unterdrückern gewonnen hat.“ Gehörte er dann nicht auch zu den Nazi-Charakteren?

Gottfried Dyrssen, Aumühle






Zu: „Bedingungsloses Grundeinkommen / Der Raub würde Gesetz“ von Pierre Bessard, JF 24/16

Augustus hat es vorgemacht

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, finanziert durch die Steuern derer, die noch arbeiten, ist nicht neu, sie wurde schon im römischen Kaiserreich praktiziert. Diese historische Parallele zeigt ein Buch des Altphilologen Werner Raith („Das verlassene Imperium“, Berlin 1982) auf, dessen Ergebnisse erstaunlich aktuell wirken. Danach geriet das römische Imperium zu Beginn der Kaiserzeit unter Augustus in eine Wachstumskrise, da die Expansion des Reichs zum Stillstand gekommen war und der Zustrom weiterer Kriegsbeute versiegte. Zur Finanzierung der anwachsenden Staatsausgaben ließ Augustus daher hemmungslos Geld prägen, was zu einer galoppierenden Inflation führte, die noch seine Nachfolger plagen sollte. 

Wer versuchte, eine solidere Finanzpolitik zu betreiben und zu sparen, dem drohte, wie Kaiser Galba, rasch ins Jenseits befördert zu werden. Der Bankrott wurde zum Dauerzustand, da immer mehr Bürger im Dienste des Staates ihr Auskommen suchten. Am Ende waren es circa 50 Prozent der Bevölkerung. Die Folge war eine wachsende Belastung der steuerzahlenden anderen Hälfte, die den Staat zunehmend als Räuber empfand.  Es entwickelte sich ein Exodus aufs Land, wo eine Art Gegengesellschaft der Staatsverdrossenen und Gesellschaftsverweigerer entstand. So hatte die Stadt Rom um das Jahr 500 n. Chr. schließlich nur noch 15.000 Einwohner. Das „unregierbar gewordene“ Imperium verfiel. Das Beispiel zeigt, daß doch viele aus der Geschichte nichts lernen oder lernen wollen.

Eberhard Spengler, Gauting