© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/16 / 01. Juli 2016

Haltungsnote
Firmenchef mit 15
Christian Rudolf

Israel gilt als Start-up-Nation, und ihr jugendliches Gesicht ist zweifellos das von Itay Pincas. Der vermeintliche Milchbubi mit Zahnspange hat mit seinen 15 Lenzen schon zwei Internetfirmen gegründet und 20 Apps für iOS programmiert. Als Zehnjähriger besuchte er nach der Schule einen Computerkurs und entwickelte mit zwölf eine Geschicklichkeitsspiel-App, die im App-Laden zu kaufen ist. Er beherrscht mehrere Programmiersprachen, die er sich natürlich selbst beigebracht hat. Dreimal die Woche fährt Itay aus seiner Heimatstadt Hod haScharon nach Tel Aviv und bespricht sich mit Kunden und anderen Jungunternehmern. Seine zweite Firma, Teencrew, die Unternehmen den Blickwinkel Jugendlicher auf ihre digitalen Produkte aufzeigen will, gründete er mit Freundin Noa, und es war nicht herauszubekommen, ob es „seine“ Freundin ist oder bloß eine Geschäftspartnerin, denn „verliebt“ ist der sehr junge Mann „in die ganze Hightech-Industrie“, und „am Herzen“ liegen ihm „die Projekte“, die er annimmt. Das Magazin Forbes wählte den Neunt­kläßler (für Schule „nicht wirklich Zeit“, unternehmerisch „viel zu tun“) auf seine „30 unter 30“-Liste der herausragenden israelischen Unternehmer. Deren Bedeutung mußte er erst einmal googeln.