© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/16 / 08. Juli 2016

Meldungen

Linker Blog macht   keinen Journalismus

AUGSBURG. Juristische Ohrfeige für den linken Blog „Störungsmelder“. Die zur Wochenzeitung Die Zeit gehörende Internetseite ist laut dem Augsburger Verwaltunsgericht kein „Organ der Presse“. Hintergrund ist die Klage eines Autor des Weblogs, der die bayerische Landesregierung unter Hinweis auf das Landespressegesetz zwingen wollte, Auskunft über angeblich rechte Straftaten  zu geben. Dies hatte die Behörde abgelehnt. Daraufhin klagte der linke Autor und erlitt eine Niederlage. „Ein Online-Blog, in dem jedermann Beiträge zu einem bestimmten Themenkreis“ veröffentlichen könne und „bei dem es sich also um ein öffentliches, für jeden zugängliches Diskussionsforum“ handele, könne sich nicht auf das Auskunftsrecht der Presse berufen, urteilten die Richter. (ho)





„Sächsische Zeitung“ nennt Täterherkunft

DRESDEN. Die Sächsische Zeitung hat angekündigt, künftig immer die Herkunft von Straftätern zu nennen. Dies verbietet allerdings der Kodex des Presserates.  „Dennoch haben wir uns gefragt: Trägt die Richtlinie des Pressekodex in der gegenwärtigen Situation in Dresden und Sachsen auch wirklich zum Schutz von Minderheiten bei?“ heißt es in einem Artikel des Blattes. „Gerade das Nichtnennen der Nationalität von Straftätern und Verdächtigen“ schaffe Raum für schädliche Gerüchte. Laut einer Umfrage hielten dies auch vier von fünf Abonnenten der Zeitung nicht für diskriminierend. Deshalb sei nach „kontroversen Diskussionen“ beschlossen worden, sich ab Juli nicht mehr an die Richtlinie des Deutschen Presserates zu halten. (ho)





Facebook stuft    Unternehmen herab

MENLO PARK. Das soziale Netzwerk Facebook hat angekündigt, Beiträge von Freunden und Verwandten der Nutzer wieder prominenter anzeigen zu lassen. Im Gegenzug sollen Beiträge von Unternehmen, Verlagen und Parteien den Mitgliedern des Netzwerkes seltener vorgeschlagen werden. Facebook reagiert damit nach eigenen Angaben auf Beschwerden, wonach viele Nutzer Angst haben, Neuigkeiten aus dem Bekanntenkreis zu verpassen. Derzeit sind rund 1,6 Milliarden Mitglieder bei Facebook registriert. (ho)