© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/16 / 22. Juli 2016

Terror in Würzburg
Die Gefahr ist real
Felix Krautkrämer

Der Verfassungsschutz hatte gewarnt: Terrorverdächtige könnten als Flüchtlinge getarnt nach Deutschland kommen. Auch andere europäische Geheimdienste zeigten sich beunruhigt, der IS könnte eine größere Anzahl Attentäter im Zuge der Flüchtlingswelle nach Europa geschleust haben. Die Befürchtungen sollten sich bewahrheiten. Bei den Attacken von Paris und Brüssel waren einige der Täter und Terrorhelfer mit falschen Identitäten als Flüchtlinge getarnt durch Europa gereist. 

Doch all das interessierte Heiko Maas (SPD) nicht. Für den Bundesjustizminister stand nach dem Paris-Attentat fest: „Es gibt keine Verbindung, keine einzig nachweisbare Verbindung zwischen dem Terrorismus und den Flüchtlingen.“ Wer diese trotzdem herstelle, instrumentalisiere den Terror, um Stimmung gegen Asylsuchende zu machen.

Die jüngste Terror-Attacke von Würzburg hat Maas nun einmal mehr auf bittere Weise widerlegt. Denn der Attentäter und IS-Anhänger, der „Allahu akbar“ schreiend mit einer Axt mehrere Reisende in einem Regionalexpreß schwer verletzte, kam als afghanischer Flüchtling nach Deutschland. Diesmal war die Zahl der Opfer noch vergleichsweise gering, zum Glück. Wenn Maas und Co. jedoch nicht endlich aufhören, die Gefahr zu leugnen, die von der Flüchtlingswelle für die Sicherheit Deutschlands ausgeht, wird dies nicht so bleiben.