© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/16 / 29. Juli / 05. August 2016

Meldungen

Anonymer Spender für Garnisonkirche

POTSDAM. Für den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam hat ein anonymer Spender 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Wie die Stiftung Garnisonkirche mitteilte, soll mit dem Geld die geplante Aussichtsplattform finanziert werden. Der Spender wolle vorerst anonym bleiben, teilte Vorstandsmitglied Wieland Eschenburg mit. Damit seien die Chancen für den Wiederaufbau des barocken Turms gestiegen. Zunächst soll in einer ersten Bauphase eine abgespeckte Variante des einst fast 90 Meter hohen Wahrzeichens errichtet werden – ohne Turmhelm und Zierat. Insgesamt soll der Turmbau 38 Millionen Euro kosten. Die Stiftung stellte einen Spendenkatalog vor, wie die fehlenden Mittel eingeworben werden können. Für eine Spende über 100 Euro etwa besteht die Möglichkeit, einen von 24.000 Ziegelsteinen im Treppenaufgang des Turms mit seinem Namen zu versehen. Die 1732 erbaute Kirche war 1945 bei alliierten Luftangriffen stark beschädigt worden. 1968 wurde sie auf Befehl der SED gesprengt. Der Wiederaufbau ist umstritten, weil die Kirche 1933 von den Nationalsozialisten zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde. Nach Vorstellung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz soll aus der Garnisonkirche ein Versöhnungszentrum gegen Krieg und Gewalt werden. Nur noch der Turm soll wiederaufgebaut werden. Um die Nutzung des Gebäudes hatte es jahrelang Streit zwischen der Kirche und der Stiftung Preußisches Kulturerbe (vormals „Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel“) gegeben. Der Verein wollte eine Kirche als Ort der Verkündigung und keine „politische Bildungsbühne“. Auf die Segnung homosexueller Partnerschaften, feministische Theologie und die Beratung von Kriegsdienstverweigerern sollte die Kirche verzichten. Dies lehnte sie ab. Daraufhin stellte der Verein seine sechs Millionen Euro Spenden für andere kirchliche Bauprojekte zur Verfügung. (idea/JF)





„Tristan und Isolde“ aus Bayreuth auf DVD

BAYREUTH. Sechsmal steht Wagners „Tristan und Isolde“ im August auf dem Spielplan der Bayreuther Festspiele. Opernfreunde können sich die aus dem vorigen Jahr stammende Inszenierung von Katharina Wagner unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann jetzt jedoch auch auf DVD und Blu-ray ansehen. Die Titelpartien singen Stephen Gould und Evelyn Herlitzius. (tha)





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