© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/16 / 12. August 2016

Das Rendezvous mit der globalisierten Armut: Verdrängtes Wissen
Gegen Merkels Globalisierungspartei
(wm)

Deutschland kann Globalisierung“, verkündete neulich in infantilem Stolz Kanzleramtsminister Peter Altmaier. Über die „Flüchtlingskrise als Rendezvouz mit der Globalisierung“ freute sich der notorische Zyniker Wolfgang Schäuble, während Angela Merkel mit ihr sonst fremder Leidenschaft unentwegt die weltweite „Freizügigkeit für Menschen und Waren“ als „unverhandelbar“ deklariert. Ganz anders als diese Exponenten der figurierenden deutschen „Migrantenpartei“ (Die Welt), die Globalisierung als segensbringende Schicksalsmacht preisen, der man sich servil fügt, urteilte jüngst Papst Franziskus angesichts der „kapitalisierten“ Dritten Welt: „Diese Wirtschaft tötet.“ Keine originelle, aber eine aus der Debattenkultur hierzulande eliminierte Einsicht. Als 1997 mit Michel Chossudovskys „The Globalization of Poverty“ der erste Klassiker der Globalisierungskritik erschien, dessen deutsche Ausgabe unter dem Titel „Global brutal“ 2002 sofort 13 Auflagen erreichte, war die kritische Öffentlichkeit hinreichend aufgeklärt über die millionenfach Existenzen vernichtende, Nationen, Volkswirtschaften und natürliche Lebensgrundlagen zerstörenden Verheerungen „globaler Niedriglohnökonomie“. Vergessenes Wissen um das weltoffene Regime der „Liberalisierung“, an das heute zu erinnern es schon päpstlicher Autorität bedarf. 


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