© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/16 / 02. September 2016

Meldungen

Schweiz nimmt Italien 200 Flüchtlinge ab 

BERN. In den nächsten vier Wochen nimmt die Schweiz Italien freiwillig 200 Asylsuchende ab. Einem Bericht des Schweizer Fernsehens (SRF) zufolge hatte Bern im Rahmen der EU-Umverteilungsaktion bislang zugunsten von Italien und Griechenland erst 34 Menschen aufgenommen. Jetzt solle es deutlich rascher vorwärtsgehen. Der SRF berief sich auf Aussagen der Sprecherin des Staatssekretariats für Migration (SEM). Léa Wertheimer hatte unterstrichen, daß es Zeit gebraucht habe, um die bürokratischen Hürden zwischen der Schweiz und Italien zu überwinden. „Wenn alle Prüfungen erfolgreich abgeschlossen sind, können diese Asylsuchenden im September einreisen.“ Insgesamt, so das SRF, will die Schweiz Italien 900 Asylsuchende abnehmen. Dabei gehe es in erster Linie um Migranten aus Ländern „mit guten Chancen auf Asyl, etwa um Syrer oder Eritreer“. Weitere 600 Asylsuchende werde die Schweiz in den kommenden Monaten aus Griechenland übernehmen. (ctw)





Kolumbien: Brüssel  winkt mit Millionen 

Brüssel/Bogotá. Die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, hat das Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der marxistischen Terrororganisation Farc als historische und einmalige Chance begrüßt. Viele Herausforderungen lägen noch vor der Umsetzung des Abkommens betonte die italienische Sozialdemokratin mit Blick auf die latenten Konflikte zwischen linksextremistischen Guerrilleros und rechten Paramilitärs in weiten Teile des Landes. Mogherini hatte im Mai bei ihrem Besuch in Bogotá eine Unterstützung von 600 Millionen Euro zugesagt, um die Umsetzung des Friedensprozesses zu erleichtern. Am 2. Oktober entscheiden die Kolumbianer in einem Referendum über die Annahme das Friedensabkommens. (ctw)





Oppeln: Oberschlesier setzen Proteste fort   

OPPELN. Gegner eines Groß-Oppeln protestieren weiter (JF 34/16). Zum zweiten Mal blockierten Demonstranten eine Umgehungsstraße der oberschlesischen 120.000-Einwohner-Stadt und verursachten lange Staus. „Wir wollen nur, daß sie aufhören zu lügen“, begründete Janusz Piontkowski, einer der Anführer, die Aktion. Bei den Vorbereitungen zur Vergrößerung der Stadt sei „die Demokratie beschädigt“ worden. Die Protestierer kündigten an, abermals in Warschau zu demonstrieren und die monatlichen Protestmärsche durch Oppeln fortzusetzen. Zum ersten Januar kommenden Jahres sollen mehrere umliegende Dörfer eingemeindet werden, wodurch die Siedlungsschwerpunkte der deutschen Volksgruppe administrativ zerrissen würden. (ru)