© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/16 / 23. September 2016

Meldungen

Tatverdächtiger im Fall Niklas greift Zeugen an 

Bonn. Einer der mutmaßlichen Mittäter bei der tödlichen Prügelattacke auf den Bonner Jugendlichen Niklas P. ist vergangene Woche erneut festgenommen worden. Der 21 Jahre alte Rußlanddeutsche hatte am 11. September einen Zeugen der Tat überfallen und verletzt, berichteten Bonner Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag. „Der Haftbefehl wegen des Haftgrundes der Verdunkelungsgefahr wurde dem 21jährigen am Freitag verkündet“, teilte die Polizei mit. Der Mann war nach der Ermordung von Niklas P. im Juni festgenommen und im Juli wieder freigelassen worden. Niklas P. war im Mai im Bonner Bad Godesberg von drei Männern angegriffen und schwer verletzt worden. Eine Woche danach starb er. Hauptverdächtiger ist der 20 Jahre alte Walid S. Den Vorwurf des Totschlags hatte die Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich zurückgezogen, nachdem ein Gutachten zu dem Ergebnis gekommen war, Niklas P. sei nicht an den Folgen der Tritte und Schläge verstorben, sondern an einer Vorschädigung des Gehirns (JF 36/16). (ho)





Mehr Menschen mit ausländischen Wurzeln  

Wiesbaden. Die Zahl der Menschen mit Einwanderungshintergrund hat einen neuen Höchststand erreicht. Das Statistische Bundesamt verzeichnete 2015 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 4,4 Prozent. Dies bedeutet einen Zuwachs von 800.000 Menschen. Gemessen an der Gesamtbevölkerung stellen 21 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund einen neuen Rekord dar. In der Statistik sind Flüchtlinge und Asylbewerber nicht berücksichtigt. Diese seien vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2015 nach Deutschland gekommen, und in Erstaufnahmeeinrichtungen „werden generell keine Mikrozensusbefragungen durchgeführt“, berichtete das Bundesamt. Ungebrochen sei der Zuwanderungstrend aus der Türkei, aus Polen und der Russischen Föderation. Neu sei jedoch die demographische Entwicklung. So liege der Altersschnitt jeder dritten Person mit ausländischen Wurzeln unter 18 Jahren. Von den Kindern unter fünf Jahren wiesen 36 Prozent einen Migrationshintergrund auf. (vi)





Bundeswehr: Asylhilfe  für 430 Millionen Euro 

Osnabrück. Die Unterbringung und Versorgung von Asylsuchenden hat die Bundeswehr seit dem vergangenen Sommer rund 428 Millionen Euro gekostet. Die Hälfte davon fiel noch in diesem Jahr an, teilte das Verteidigungsministerium auf Nachfrage der Neuen Osnabrücker Zeitung mit.Derzeit seien rund 900 Soldaten und zivile Bundeswehrmitarbeiter für die Asylhilfe im Einsatz. Zu Spitzenzeiten waren es etwa 9.000 von 177.000 Soldaten und 85.700 zivilen Kräften. Die Bundeswehr stellt den Angaben nach mehr als 46.500 Unterbringungsplätze in Kasernen oder Sporthallen zur Verfügung. (ls)