© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/16 / 23. September 2016

Meldungen

Sudetendeutsches Museum in Bayern

MÜNCHEN. Im Münchner Stadtteil Haidhausen entsteht ein Sudetendeutsches Museum. „Das kulturelle Erbe der Sudetendeutschen ist dank der vielfältigen wie engagierten Kultur- und Brauchtumspflege der Sudetendeutschen Landsmannschaft quicklebendig“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) vorigen Freitag bei der Grundsteinlegung. Sudetendeutsche Künstler, so Grütters, hätten „in vielerlei Hinsicht Geschichte geschrieben: Musikgeschichte wie Gustav Mahler, Literaturgeschichte wie Rainer Maria Rilke oder Marie von Ebner-Eschenbach, Kunstgeschichte wie Alfred Kubin“. Der Bund und der Freistaat Bayern finanzieren den Bau mit bis zu 30 Millionen Euro. Gemäß der Finanzierungsvereinbarung übernimmt der Bund ein Drittel der Kosten. Die Eröffnung des Sudetendeutschen Museums ist für 2018 geplant. (tha)





Tagung: Auf Luther zurückbesinnen

NEUENDETTELSAU. Eine Rückbesinnung auf zentrale Lehren des Reformators Martin Luther (1483–1546) im Vorfeld des 500jährigen Reformationsjubiläums 2017 haben Referenten einer Tagung unter dem Thema „Zurück zum unverfälschten Luther“ angemahnt. Die Teilnehmer aus Deutschland, Lettland, der Schweiz und den USA trafen sich am 16. und 17. September im mittelfränkischen Neuendettelsau. Anlaß war das 20jährige Bestehen des lutherischen Magazins für Religion, Gesellschaft und Kultur, Confessio Augustana. Schriftleiter Thomas Kothmann beklagte, daß das bevorstehende Reformationsjubiläum für viele Vertreter der EKD unter dem Motto „schämen statt feiern“ stehe. Für Luthers Botschaft brauche sich aber niemand zu schämen; er habe stets das Evangelium zur Geltung bringen wollen. Der Altbischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Jobst Schöne, vertrat die Ansicht, daß sämtliche Kirchen einer reformatorischen Erneuerung bedürfen. So stiegen die Kirchenaustrittszahlen sowohl in der evangelischen als auch in der römisch-katholischen Kirche. Der Gottesdienstbesuch sei weithin zur Ausnahme geworden. Einen Grund dafür sieht Schöne darin, daß vor allem die evangelische Kirche das Wort Gottes relativiere. Mission spiele keine Rolle mehr, „weil man meint, Menschen könnten auch mit einem anderen Glauben selig werden“. Pfarrer Michael Stollwerk (Wetzlar) sagte, die Christen in Deutschland lebten in einer „sprachbehinderten und missionarisch impotenten Kirche“. Sie wolle „liebgehabt“ werden, anstatt ihren Glauben auch gegen Widerstände zu bekennen. Die zunehmende Säkularisierung einerseits und die Zuwanderung vieler Muslime nach Europa zwinge Christen aber dazu, im Glauben sprachfähig zu werden. (idea/JF)