© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/16 / 07. Oktober 2016

Meldungen

PKV: „Ungewöhnliche“ Beitragserhöhung droht

KÖLN. Die Eurokrise und die Zinspolitik der Zentralbanken haben für die private Krankenversicherung (PKV) dramatische Folgen. „Was am Kapitalmarkt nicht zu erwirtschaften ist, muß – so ist es gesetzlich vorgeschrieben ­– durch eine Erhöhung der Vorsorge ausgeglichen werden“, erklärte PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach. Davon seien Privatversicherte ebenso betroffen wie andere Sparer auch: „Ohne die Auswirkungen der Niedrigzinsen wäre die PKV-Beitragsentwicklung auch in diesem Jahr unauffällig“, meinte Leienbach. Seit vielen Jahren liege der PKV-Ausgabenanstieg nicht über denen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die von FAZ und Stuttgarter Zeitung kolportierte durchschnittliche Erhöhung von elf und zwölf Prozent wollte PKV-Pressereferent Dirk Lullies gegenüber der JF weder bestätigen noch kommentieren. Grundsätzlich könne es 2017 aber „durch das einmalige Zusammentreffen verschiedener Faktoren zu einer ungewöhnlichen Beitragserhöhung in vielen PKV-Tarifen kommen“, so Lullies. Dies betreffe auch „Zusatzversicherungen, die nach Art der Lebensversicherung kalkuliert sind“. Der PKV-Verband forderte den Gesetzgeber erneut auf, künftig „kleine, regelmäßigere Beitragsanpassungen“ zu ermöglichen, um dadurch „deutlich größere Sprünge“ zu vermeiden. (fis)

 www.pkv.de





EU-weite elektronische Mautsysteme geplant?

BRÜSSEL. Die EU-Kommission verklagt Deutschland wegen der pauschalen Pkw-Maut vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) geplanten Vorschriften seien „diskriminiernd“, denn sie sehen „einen Abzug von der jährlichen Kraftfahrzeugsteuer genau in Höhe der Maut vor. Dies würde – allerdings ausschließlich für die in Deutschland registrierten Fahrzeuge – zu einer De-facto-Befreiung von der Maut führen“, so die Kommission. Die EU-Strategie für „emissionsarme Mobilität“ sehe entfernungsabhängige Straßenbenutzungsgebühren und „interoperable elektronische Mautsysteme“ vor, die neuen Dienstleistern den Marktzugang erleichtern. (fis)

 ec.europa.eu





Zahl der Woche

45,2 Millionen Reisen ins Ausland unternahmen die Chinesen 2015 – 23 Prozent mehr als im Vorjahr. China kam damit nach Deutschland, den USA und Großbritannien auf Rang vier der reisefreudigsten Länder. Hauptziele waren Taiwan, Südkorea, Thailand, Japan und die USA. (Quelle: World Travel Monitor)