© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/16 / 07. Oktober 2016

Meldungen

Methanausstoß von Kühen soll sinken

Dummerstorf. In Deutschland gibt es fast 13 Millionen Rinder, weltweit sind es schätzungsweise eine Milliarde. Deren Verdauung erzeugt etwa 15 Prozent der globalen Methanemissionen (CH4), was den Wiederkäuern den Ruf als „Klimakiller“ eingetragen hat. Nutztierbiologen und Agrartechniker an den Leibniz-Instituten in Dummerstorf, Potsdam und Kiel fahnden daher intensiv nach Methoden, um den CH4-Ausstoß der Kühe zu verringern. Vielversprechend dürfte die Messung jener Bakterien (Archeen) sein, die im Pansen bei der Verdauung helfen und dabei Methan produzieren. Wenn sich deren Anteil proportional zum Methanausstoß verhielte, wäre ein Biomarker gefunden, um gering emittierende Kühe zu identifizieren. Auch die gezielte Fütterung mit Beigabe von Leinsamen zeitige bereits Erfolge. Die „me­thanfreie Kuh“ werde es jedoch nie geben (Forschungsfelder, 2/16). (ft)

 www.bmel-forschung.de





Adoption von Embryonen nur in Härtefällen?

FREIBURG. Auf die Frage nach dem Verbleib überzähliger, eingefrorener Embyronen scheint es eine einfache Antwort zu geben: ihre Vermittlung an Paare mit Kinderwunsch. Für den Würzburger Theologen Stephan Ernst schaffen Embryonenadoptionen aber medizinisch-ethische Probleme (Zeitschrift für medizinische Ethik, 2/16). Ein prinzipielles Verbot der Embryonenspende und -adoption lasse sich – im Gegensatz zur Eizellspende und Embryonenerzeugung zu Adoptionszwecken – kaum begründen. Gleichwohl drohe die Kommerzialisierung und die Verlockung für zukünftige Eltern, „Qualitätsansprüche“ an „ihren“ Embryo zu stellen. Statt eines Verbots sollte der Gesetzgeber daher restriktive Bedingungen für Adoptionen stellen, die auf Fälle beschränkt bleiben müßten, in denen andere Wege künstlicher Befruchtung versperrt seien. (ft)

 www.zfme.de





Hepatitis E: Eine neue, stille Epidemie in Europa

WASHINGTON. Die eingeschleppte Hepatitis E ist eine „stille Epidemie“ geworden, allein in Deutschland ist von 300.000 Virusinfektionen pro Jahr auszugehen. Aber nicht in schmutzigem Wasser wie in Indien und Afrika, wo der Genotyp 1 und 2 jährlich Zehntausende von Toten fordert, sondern im Schweinefleisch fand sich der europäische Erreger des Genotyps 3. Wie eine Nachfrage bei deutschen und niederländischen Virologen ergab (Science Vol. 353-6302/16), werde das „europäische Hepatitis-Problem“ sehr ernst genommen. Unerkannte Hepatitis-Patienten stellen als Blutspender eine Gefahr dar, der Irland mit Routinekontrollen begegnet. Deutschland diskutiere eine Massenimpfung von Schweinen. (rs)

 science.sciencemag.org





Erkenntnis

„Die größte Bedrohung der Welt sind die Nuklearwaffen, nicht der Klimawandel.“

Donald Trump, Immobilienunternehmer und US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner