© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/16 / 14. Oktober 2016

Lesereinspruch

Einseitig

Zu: „Eltern werden enteignet“ von Jürgen Liminski (JF 40/16)

Der Bericht konzentriert sich zu einseitig auf die Kosten für Kinder und „Kindergeld“. Nicht nur durch Studien, auch durch persönliche Erkenntnisse im Bekannten-und Verwandtenumfeld habe ich erfahren, daß bei vielen Paaren nicht die Angst vor „Armut“ durch Kinder solche verhindert hat, sondern der persönliche Egoismus und die Einschränkung des eigenen Freizeitverhaltens. Viele gebärfähige Frauen wollen keine Kinder, weil sie sich dann eingeschränkt fühlen. Das Wochenende wird stressiger, der Urlaub langweiliger usw., obwohl die Kinder in Ganztagsschulen und Ganztagskitas gehen. Dazu wird nicht selten das Kindergeld durch Alleinerziehende für den eigenen persönlichen Bedarf und unangemessenes Freizeitverhalten mißbraucht, während das Kind öfter an Sympathie, Empathie und bei der Ernährung und Bekleidung Mangel erleidet. Mit noch mehr Staats- oder Kindesvaterunterhalt lassen sich solche Mangelerscheinungen nicht beheben. Der jährlich ansteigende Einsatz bei der Wegnahme von Kindern aus Familien oder bei Alleinerziehenden durch das Jugendamt bestätigt meine Erkenntnisse.       

Werner Christ, Überlingen