© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/16 / 28. Oktober 2016

Meldungen

Bewährungsstrafen nach Gruppenvergewaltigung 

Hamburg. Das Landgericht Hamburg hat vier junge Männer wegen der Gruppenvergewaltigung einer 14jährigen zu Haftstrafen – die meisten ausgesetzt zur Bewährung – verurteilt. Der 21 Jahre alte Haupttäter Bosko P. erhielt nach Erwachsenenstrafrecht vier Jahre Freiheitsstrafe, die drei Mittäter Zivorad S., Alexander K., Dennis M. im Alter zwischen 14 und 17 Jahren Jugendstrafen auf Bewährung. Eine 15jährige Bekannte des Opfers bekam ein Jahr auf Bewährung, weil sie das Verbrechen mit ihrem Handy gefilmt hatte. Die Täter hatten nach der Vergewaltigung das betrunkene und nur leicht bekleidete Mädchen bei eisigen Temperaturen in einem Hinterhof im Stadtteil Harburg liegen gelassen. Weil die jugendlichen Mittäter Reue gezeigt hatten und wegen ihrer „positiven Sozialprognose“ bekamen sie Bewährungsstrafen. Als das Strafmaß verkündet wurde, jubelten Verwandte und Freunde der Angeklagten im Zuschauerraum. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob sie Revision einlegt. (vo)





Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge

Bremen. Nach dem Brand von 18 Bundeswehrfahrzeugen in Bremen geht die Staatsanwaltschaft von Brandstiftung aus. Da ein politisch-extremistischer Tathintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Der Schaden an den Sanitätsfahrzeugen, Gelände- und Lastwagen beträgt 15 Millionen Euro. Die Militärfahrzeuge standen auf dem Gelände einer Firma, bei der sie nachgerüstet werden sollten. In Bremen hatte es in der Vergangenheit mehrere Anschläge mit militant-linksextremem Hintergrund gegeben, etwa auf das Gebäude der Gewerkschaft der Polizei oder das des Innensenators. (mec)





CDU zieht Kandidaten für Ministeramt zurück 

Schwerin. Die CDU Mecklenburg-Vorpommern hat ihren Kandidaten für das Amt des Justizministers, Sascha Ott, zurückgezogen. Hintergrund sind Otts Aktivitäten auf Facebook. Dort soll er die Seite der AfD, islamkritische Kommentare sowie mehrere Beiträge der JUNGEN FREIHEIT mit „Gefällt mir“ markiert haben. Nach Bekanntwerden rückte die Landesspitze von Ott ab. Im Beisein der CDU-Vorsitzenden, Bundeskanzlerin Angela Merkel, soll es eine langwierige Debatte gegeben haben. Justizministerin soll nun die Rostocker CDU-Politikerin Katy Hoffmeister werden. Ott kritisierte die Entscheidung. Er sei „politisch tot, beruflich zumindest halbtot“, meinte er vor Delegierten des Parteitags. Die Angelegenheit erinnere ihn an Stasi-Methoden. Er werde sich jedoch nicht „in einen Käfig politischer Korrektheit einsperren“ lassen, bekräftigte Ott. (vo)

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