© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/16 / 11. November 2016

Meldungen

Innenministerium für Asylzentren in Afrika 

Berlin. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat gefordert, im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge möglichst direkt nach Afrika zurückzuschicken. Die fehlende Aussicht, die europäische Küste zu erreichen, „könnte ein Grund sein, warum die Migranten davon absehen, unter Einsatz ihres Lebens und hoher eigener finanzieller Mittel, die gefährliche Reise anzutreten“, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Welt am Sonntag. Voraussetzung dafür sei die Einrichtung von Asylzentren der EU auf afrikanischem Boden. Dort könnten die Betreffenden dann ihren Asylantrag für Europa stellen. Leute, die von Libyen aus in See stechen, sollten diesem Vorschlag zufolge dann nicht nach Libyen, sondern in ein anderes nordafrikanisches Land wie zum Beispiel Tunesien oder Ägypten gebracht werden. So könne Schleusern das Geschäft verdorben werden. (vo)

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SPD drängt auf neues Einwanderungsgesetz

Berlin. Die SPD hat die Einführung eines Einwanderungsgesetzes nach kanadischem Vorbild noch vor der Bundestagswahl 2017 gefordert. Ziel müsse die bessere Steuerung der Zuwanderung von gut ausgebildteten Ausländern mit einem Punktesystem für Sprachkenntnisse, Arbeitsplatzangebot, Alter und Integrationschancen sein. Abgeordnete der Union zeigten sich skeptisch. Wichtiger sei derzeit die Begrenzung von Migration. (vo)





Bundespolizei registriert deutlich mehr Straftaten 

BERLIN. Die Bundespolizei hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Straftaten registriert. Der Polizeibericht für 2015 verzeichnet insgesamt 436.387 gemeldete Straftaten, was einem Anstieg um rund 100.000 Fälle (31,6 Prozent) entspricht. Am stärksten steigerten sich Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und Freizügigkeitsgesetz. Hier registrierte die Bundespolizei 171.477 Straftaten beziehungsweise eine Steigerung um 147 Prozent. 2015 habe die Bundespolizei „bis an die Grenzen – und teilweise auch darüber hinaus – gefordert“, sagte Bundespolizeipräsident Dieter Romann. Alleine die Zahl der illegalen Einreisen habe mit 865.374 Einwanderern einen neuen Höchststand erreicht. „Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 waren es etwa 57.000“, verdeutlichte er die Belastung. Auch bei Taschendiebstählen kam es mit 57.146 registrierten Fällen zu einem deutlichen Zuwachs um 11,9 Prozent. „Die Täter stammen hauptsächlich aus Nordafrika, Rumänien oder Bosnien-Herzegowina und sind bandenmäßig organisiert“, heißt es in dem Bericht. Zwar gelang nicht zuletzt dank ausgebauter Videoüberwachung der Deutschen Bahn in 1.536 Fällen die Aufklärung. Jedoch bewegt sich die Erfolgsquote insgesamt betrachtet weiter auf einem niedrigen Niveau. (FA)





Umfrage der Woche

Sollten im Ausland geschlossene Kinderehen in Deutschland für nichtig erklärt werden?

Nein, Deutschland sollte sich nicht in die Sitten und Gebräuche anderer Kulturen einmischen. 2 %

Nein, in manchen Fällen können solche Ehen Mädchen schützen. 1 %

Ja, der Staat muß Kinder vor sexuellem Mißbrauch durch ältere Männer schützen. 62 %

Ja, Minderjährige können keine Entscheidungen über eine Eheschließung treffen. 35 %

abgegebene Stimmen gesamt: 2588

Aktuelle Umfrage: Jerusalembesuch: Hätten die deutschen Bischöfe auf das

Tragen des Amtskreuzes bestehen sollen?

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