© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/16 / 11. November 2016

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Islamisten-Auftritt in der ARD: Kritik nimmt zu 

BERLIN. Der Auftritt einer vollverschleierten Islamistin bei „Anne Will“ schlägt weiter hohe Wellen. Die Frauenbeauftragte des sogenannten „Islamischen Zentralrats der Schweiz“, Nora Illi, hatte in der ARD-Talkshow die Teilnahme an Kämpfen in Syrien verharmlost und Verständnis für junge Frauen geäußert, die zu IS-Kämpfern reisen. Auch klagte sie, ein Burka-Verbot würde Moslems in Deutschland ausgrenzen. Wenig Verständnis für den Auftritt äußerte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT: „Ich betrachte es als großen Fehler, daß man Nora Illi am vergangenen Sonntag abend bei ‘Anne Will’ sehr undifferenziert eine Plattform für islamistische Propaganda geboten hat“, kritisierte der CSU-Politiker. Der „Islamische Zentralrat der Schweiz“ sei eine kleine und radikale Splittergruppe und vertrete gerade einmal 3.700 Mitglieder und damit weniger als ein Prozent der rund 400.000 Schweizer Muslime. „Frau Illi hat aus meiner Sicht in der Sendung den sogenannten Islamischen Staat und den Dschihad auf unverantwortliche und höchst gefährliche Weise verharmlost und relativiert. Der Teilnahme am sogenannten ‘heiligen Krieg’ eine theologische Rechtfertigung zu geben, gar als ‘Zivilcourage’ zu loben, halte ich für blanken Hohn“, ergänzte Mayer. Kritik kam auch vom Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. „Es darf nicht schick werden, gefährlichen islamistischen Extremismus salonfähig zu machen. Bei Rechtsextremismus würde richtigerweise kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, ein derartiges Podium zu bieten“, sagte Wendt der JF. Der Publizist Henryk M. Broder kündigte unterdessen an, wegen der Sendung künftig keinen Rundfunkbeitrag mehr zu zahlen. Er habe sich schon lange über die Zwangsabgabe geärgert, doch nun sei Schluß, schrieb Broder auf Welt Online. Über das Tragen des Nikab oder der Burka könne es keine Debatte geben, schon gar nicht über das alberne Argument, ein Burka-Niqab-Verbot würde es den betroffenen Frauen unmöglich machen, am sozialen Leben teilzunehmen. „Zum Kanon der Selbstverständlichkeiten gehört, daß ich sehen kann, mit wem ich es zu tun habe. Das ist die minimale Voraussetzung für jede Art von Umgang miteinander. Darauf basiert mein Werteverständnis. Und deswegen verweigere ich die Zahlung der Zwangsgebühr. Ab sofort müssen ARD und ZDF ohne meine 17,50 Euro auskommen.“ (krk)





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