© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/16 / 18. November 2016

Meldungen

Michael Wolffsohn kritisiert Kirchenführer

BERLIN. Die Spitzenrepräsentanten der beiden großen Kirchen in Deutschland stehen wegen ihres jüngsten Auftretens in Israel weiter in der Kritik. Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hatten bei einem Besuch des heute islamischen Tempelbergs und der den Juden heiligen Klagemauer in Jerusalem ihr Kreuz abgelegt (die JF berichtete). „Wir haben aus Respekt vor den Gastgebern gehandelt“, sagte Bedford-Strohm später. Der jüdische Historiker Michael Wolffsohn wirft den beiden in einem am 14. November auf bild.de veröffentlichten offenen Brief vor, sich als Christen unterworfen zu haben. Er fragt: „Wo bleibt Ihre Vorbildfunktion, wo Ihr Bekennermut, wo Ihre Zivilcourage?“ Zur Aussage Bedford-Strohms, daß jüdische Verantwortliche darum gebeten hätten, das Kreuz abzulegen, schreibt Wolffsohn: „Ihre Erklärung stimmt nicht.“ Seine Recherchen in Israel hätten ergeben, daß kein politischer, militärischer oder religiöser Vertreter Israels den Ratsvorsitzenden dazu aufgefordert habe. „Es ist zutiefst bedauerlich, daß die Version der beiden christlichen Glaubenshüter Deutschlands nicht glaubwürdig ist.“ Zur Aussage des Portals evangelisch.de, Bedford-Strohm werde vor allem aus rechtsgerichteten Kreisen kritisiert, fragt Wolffsohn: „Ist jemand ‘rechts’, wenn er/sie von christlichen Repräsentanten erwartet, daß diese zu ihrem Christentum stehen?“ (idea/JF)





Gerhard Richter kritisiert Flüchtlingspolitik 

KOPENHAGEN. Der Maler Gerhard Richter (84) hat das Vorgehen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck in der Flüchtlingskrise kritisiert. „Zum Beispiel die Parole von der Willkommenskultur, die wir eingeführt haben mit unserem Präsidenten. Die ist so verlogen“, sagte Richter im Interview des dänischen Louisiana-Museums nahe Kopenhagen. „Ich habe nie was gegen Ausländer gehabt, aber wenn mir gesagt wird, du mußt jetzt alle willkommen heißen, dann ist das gelogen“, so Richter. Das Interview, das auf dem Videokanal des Museums veröffentlicht wurde, hatte Louisiana-Kurator Anders Kold im September mit Richter in dessen Studio in Köln geführt. (JF)





Sprachpranger

GOfresh-Gottesdienst

Angebot der Evangeli-schen Martins-Gemeinde Hohnhorst im Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg