© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/16 / 25. November 2016

Aufgeschnappt
Asta & Extremismus
Matthias Bäkermann

Der Politologe Armin Pfahl-Traughber konzentriert seit Studienzeiten sein Augenmerk auf den Rechtsextremismus, den der in diesem Ressort langjährige Zuarbeiter für das Bundesamt für Verfassungsschutz gern bis weit „in der Mitte“ verortet. In unzähligen Beiträgen und Publikationen, oft in einschlägigen linken Postillen und Verlagen, hat er dazu seine Haltung dargelegt. Als Experte war Pfahl-Traughber auch für eine Vortragsreihe des Asta an der Universität Köln geladen, wo er am 29. November zum Thema „Gibt es Antisemitismus und Muslimenfeindlichkeit in der AfD?“ vortragen sollte. Das wäre bestimmt spannend geworden. 

Allerdings ist den Veranstaltern zu spät aufgefallen, daß Pfahl-Traughber auch zu linksextremen Phänomenen publiziert hat, zuletzt 2014 in einem Wiesbadener Wissenschaftsverlag. Weil „das Organisationsteam“ sich nicht mit seinen „getätigten Darstellungen zum Thema Linksextremismus identifizieren kann“ (zitiert im Humanistischen Pressedienst vom 17. November), luden sie den Referenten wieder aus. Verschwurbelt erläuterte der Asta die Absage später auf Facebook: Dank der auch von ihm vertretenen Extremismustheorie gerieten „politische Gruppen unter Generalverdacht“, die nicht „menschenverachtend“ seien.