Ein Glaubensbekenntnis ist ja allein schon dufte, ein europäisches noch besser. Wenn es der Außenminister verfaßt hat, dann ... Dann könnte es zwei Monate nach Erscheinen noch mal so richtig „gepusht“ werden, dachten sich offenbar ein paar Marketingstrategen. Und schalteten eine Drittelseite Werbung in der FAZ am vergangenen Samstag. Für „Europa ist die Lösung – Churchills Vermächtnis“ von Frank-Walter Steinmeier (SPD), das „aktuelle Buch des künftigen Bundespräsidenten“, so die Ankündigung. Moment mal! Wo steht, daß die Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD das Staatsoberhaupt berufen? Oder tagte die Bundesversammlung heimlich Freitag nacht? Nein, der Text sei „eine selbstverständlich verkürzte Werbebotschaft“ gewesen, teilte der Verlag mit. Noch-Minister Steinmeier pfiff die voreilige Anzeige erst einmal zurück.