© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/16 / 25. November 2016

JF-Intern
Fehlerteufel
Thorsten Thaler

Anfang dieser Woche erreichte uns die Zuschrift eines JF-Lesers aus Mecklenburg-Vorpommern. Herr K. ist Schriftsteller, veröffentlicht Bücher in Publikumsverlagen. Zuvor arbeitete er unter anderem als Lektor sowie als Redakteur verschiedener Zeitungen. Herr K. ist also in der deutschen Sprache zu Hause. Deswegen ärgert es ihn auch völlig zu Recht, wenn Journalisten (insbesondere konservative) „unbeschädigt“ mit „unbeschadet“, „geschliffen“ mit „geschleift“ oder„scheinbar“ mit „anscheinend“ verwechseln. Oder wenn sie „durchgewunken“ schreiben statt „durchgewinkt“.

Nun, leider ist uns letzterer Lapsus – wider besseres Wissen – auch schon wiederholt passiert, zuletzt sogar in einem Blattaufmacher. Natürlich sollte das nicht vorkommen, aber wir sind eben auch nicht fehlerfrei. Für kritische Hinweise aus der Leserschaft sind wir deshalb jederzeit dankbar. Eines allerdings müssen wir jedenfalls für unsere Redaktion entschieden zurückweisen: daß es Brauch zu sein scheine, Artikel nicht mehr gegenzulesen. Das ist sehr wohl der Fall. Unser Schlußredakteur liest sämtliche JF-Zeitungstexte Korrektur. Danach gehen die Seiten noch einmal durch die Hände des Chefs vom Dienst und des stellvertretenden Chefredakteurs. Trotzdem, zuweilen lacht sich der Fehlerteufel eben doch ins Fäustchen.