© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/16 / 09. Dezember 2016

Meldungen

Personalstrategie der Bundeswehr in der Kritik  

Berlin. Die Pläne von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), dem Personalnotstand in der Bundeswehr auch mit der Einstellung von EU-Ausländern und Schulabgängern ohne Abschluß entgegenzuwirken, sind auf Kritik gestoßen. Soldat sei kein Beruf wie jeder andere, mahnte der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, mit Verweis auf das besondere Treueverhältnis: „Gerade die soldatische Identität hat eine enorme nationale Ausprägung, trotz europäischen Wertesystems.“ Deutlicher wurde der Berliner AfD-Vorsitzende und ehemalige Berufsoffizier Georg Pazderski. Die Ministerin rühre „an den Grundsätzen des Soldatenberufs und kreiert eine Söldnerarmee ohne emotionale Bindung zum Vaterland“, warnte Pazderski. (mv)





AfD prüft umstrittene Kandidatenliste  

Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische AfD wird ihre Kandidatenliste für die Landtagswahl zunächst intern prüfen und dann dem Landeswahlleiter vorlegen. Dies teilte die stellvertretende Landessprecherin Renate Zillessen auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit. Hintergrund sind Vorwürfe, bei der Wahl der Liste habe es „Mauscheleien“ gegeben und es seien Wahlzettel unberücksichtigt geblieben (JF 49/16). Am vergangenen Wochenende hatte die Partei die Kandidatenliste bis Platz 40 gewählt. Ob sie noch erweitert wird, will sich die AfD offenhalten. Unterdessen haben Mitglieder unter dem Motto „Basis wehrt sich“ begonnen, Unterschriften zu sammeln, um einen außerordentlichen Parteitag einzuberufen. Auf diesem könnte dann eine neue Landeswahlversammlung zur Listenaufstellung beschlossen werden. Notwendig wären dazu die Stimmen von fünf Prozent aller Parteimitglieder, also mindestens 220. Laut Zillessen dient die interne Überprüfung der bisherigen Wahlliste auch dazu, zu garantieren, daß nur Personen kandidieren, „die uns repräsentieren können“ und „um im Vorfeld einen zweiten ‘Fall Gedeon’ zu verhindern“. (vo)





Viele Bewerber scheitern an Rechtschreibtest 

Wiesbaden. Lediglich 62 der ursprünglich vorgesehenen 120 Kommissaranwärter haben in diesem Jahr ihre Ausbildung beim Bundeskriminalamt (BKA) begonnen. Grund dafür ist vor allem der Rechtschreibtest im Aufnahmeverfahren, an dem viele der Bewerber trotz Abitur gescheitert seien, berichtet der Spiegel unter Berufung auf den Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK). „Die Hürden bei der Aufnahmeprüfung wurden schon in den vergangenen Jahren bei der Polizei in den Ländern und beim Bund gesenkt“, sagte der BDK-Vorsitzende André Schulz dem Magazin. Wenn auch der Deutschtest vereinfacht werde, müsse man sich fragen, „was mit unserem Bildungssystem nicht in Ordnung ist“. (vo)





Umfrage der Woche

Bundestagswahl: Sollte die AfD mit einem Spitzenkandidaten oder einer Teamlösung antreten?

Ein Spitzenteam könnte mehr potentielle Wähler erreichen. 25 %

In einem Bundestagswahlkampf braucht es eine Person, die sagt, wo es langgeht und die Partei repräsentiert. 39 % 

Mit einer Spitzenmannschaft würden die unterschiedlichen Strömungen der Partei am besten zusammengefaßt. 33 %

Ein Spitzenteam würde nur zu Streitigkeiten im Wahlkampf führen. 3 %

abgegebene Stimmen gesamt: 2.870

Aktuelle Umfrage: Gescheitertes Verfassungsreferendum in Italien: Bricht die Eurozone jetzt auseinander?

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