© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/16 / 09. Dezember 2016

CD-Kritik: Asphyx – Incoming Death
Nicht radiotauglich
Heiko Urbanzyk

Es ist ein Phänomen, wenn eine Band aus dem Genre Death Metal die Verkaufscharts entert. „Incoming Death“, das neunte Studioalbum der niederländischen Todesschwadron Asphyx – der Name bedeutet „Pulslosigkeit“ bzw. „Erstickung“ – stieg auf Platz 30 in Deutschland ein. Sprenggranaten wie „Candiru“, „Forerunners of the Apocalypse“ und das Titelstück ballern in beachtlichem Tempo und „trashig“,  definitiv nicht radiotauglich.

„Incoming …“ steht für das Empfinden eines Soldaten, der seine Todeskugel empfängt. Damit bleibt es inhaltlich bei einem der Lieblingsthemen; kaum ein Album aus den letzten Jahrzehnten, durch das nicht eine „M.S. Bismarck“ schippert, ein „Landser“ marschiert oder ein „Panzermörser“ seine todbringende Fracht Richtung feindlicher Truppen abfeuert.

Auf dem aktuellen Album wird der „Division Brandenburg“ gehuldigt, jener Wehrmachtstruppe, die für ihre Operationen hinter feindlichen Linien gefürchtet und geachtet war. Musikalisch zeigt sich das Quartett hier in der Form, wie sie von seinen Anhängern bevorzugt wird: langsames bis mittleres Tempo, doomig mit Schmackes. 

Fazit: Alles richtig gemacht, die Rezepte aus dem Gründungsjahr 1987 schmecken bis heute. Für Sammler werden die limitierten CD- und Vinylversionen (eine davon in Tarnfarbe) knapp.

Asphyx Incoming Death Century Media Records 2016  www.asphyx.nl www.centurymedia.com