© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/16 / 09. Dezember 2016

Meldungen

Lebenserwartung liegt bei maximal 120 Jahren

JENA. Als letzter noch im 19. Jahrhundert geborener Mensch feierte die Italienerin Emma Morano am 29. November ihren 117. Geburtstag. Auch wenn bis 2040 die Lebenserwartung von Frauen in Deutschland von 82 auf 87 und von Männern von 78 auf 83 noch steigen soll, wäre aber selbst in Ausnahmefällen mit 120 Jahren Schluß: Menschliche Zellen können sich höchstens 60mal teilen. Jedesmal verkürzen sich die Enden der Chromosomen – so lange, bis keine Zellteilung mehr möglich ist. Und die natürliche Grenze dieses Prozesses ist nach 120 Jahren erreicht, sie lasse sich nicht hinausschieben, konstatiert Karl Lenhard Rudolph, Direktor des Leibniz-Instituts für Alternsforschung. Was die Forschung jedoch leisten könne, sei die Steigerung der Lebensqualität im Alter. So könne es gelingen, das Immunsystem länger funktionsfähig zu halten oder das Auftreten von krebsverursachenden Stammzellenmutationen zu verlangsamen. (Leibniz, 3/16). (rs)

 www.leibniz-fli.de/de/





Eigene Art: Deutschlands größter Raubsaurier

MINDEN. Die Regionalpresse taufte ihn „das Monster von Minden“. Für Paläoontolgen liegen die Abmessungen, die ihnen die 1998 im Wiehengebirge (Weserbergland) gefundenen Schädel- und Skelettreste eines Raubdinosauriers verraten, jedoch mit neun Metern Körperlänge weniger sensationell „im Rahmen des Üblichen“. Trotzdem handelt es sich bei dem Urtier, das vor 165 Millionen Jahren im „Inselreich Europa“ lebte, um den bisher größten Theropoden Deutschlands. Anatomische Details rechtfertigten es, Wiehenvenator albati von anderen Megalosauriern als neue Gattung und Art zu unterscheiden (Naturwissenschaftliche Rundschau, 10/16). (dg)

 naturwissenschaftliche-rundschau.de





Ein altes Verfahren: Kohle flüssig machen

MÜNCHEN. Weil sich eine Renaissance andeute, erinnert die Max-Planck-Gesellschaft an die 1925 patentierte Fischer-Tropsch-Synthese. Damals entwickelten die Chemiker Franz Fischer und Hans Tropsch am Mülheimer Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung ein Verfahren, um Kohle in Benzin zu verwandeln. Nach 1945 machte die Erdölchemie diese Art der Kraftstoffgewinnung unrentabel. Da sich aber kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial wie Biomasse, Erdgas und sogar Hausmüll für das Verfahren eignet, lohne sich der Betrieb wieder, falls der Ölpreis steige oder die Ölvorräte zur Neige gingen. In Katar laufe seit 2011 eine Anlage, die nach Fischer-Tropsch Erdgas in hochwertigen Flüssigtreibstoff verwandelt – 5,6 Millionen Tonnen jährlich, fast das Zehnfache der deutschen Kriegsproduktion von 1940 (Max Planck Forschung, 3/16). (ck)

 www.mpg.de





Erkenntnis

„Wir sammeln seit Jahrzehnten Daten zu wetterbedingten Schadenereignissen und sehen, daß solche Naturkatastrophen zunehmen. Daran hat der menschengemachte Klimawandel einen Anteil, was aber nicht heißt, daß man jedes Sturmereignis damit begründen kann.“

Nikolaus von Bomhard, Chef des Versicherers Münchener Rück