© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/16 / 16. Dezember 2016

Meldungen

Lehrerverband kritisiert Inflation guter Noten 

Berlin. Der Deutsche Lehrerverband hat Bayern aufgefordert, das Berliner Abitur nicht mehr ungeprüft anzuerkennen. Hintergrund ist die Inflation guter Schul- und Abiturnoten in einigen Bundesländern. Es handele sich nicht um eine angemessene Bewertung verbesserter Leistungen, sondern um ein Nachlassen der Anforderungen, warnte Verbandspräsident Josef Kraus. Innerhalb von zehn Jahren habe sich etwa in Berlin die Zahl der Abiturzeugnisse mit einem Notendurchschnitt von 1,0  vervierzehnfacht. Zeugnisse dürften aber „nicht zu ungedeckten Schecks werden“, forderte Kraus und empfahl daher „anspruchsvollen Bundesländern“, die Abiturzeugnisse „anspruchsloser Bundesländer“ nicht mehr anzuerkennen. Aus dem Abitur müsse wieder „ein Attest für Studienbefähigung und nicht für Studienberechtigung werden“. (mv)





Moschee-Anschlag: Tatverdächtiger verhaftet 

DRESDEN. Nach dem Anschlag auf die Fatih-Camii-Moschee in Dresden hat die Polizei einen mutmaßlichen Täter verhaftet. Es handelt sich um einen 29 Jahre alten Dresdener. Er steht im Verdacht, Ende September einen Sprengsatz vor der Moschee gezündet zu haben. DNS-Spuren auf Tatmitteln stimmten mit der DNS des Festgenommenen überein, teilte die Polizei mit. Dem Leiter des Operativen Abwehrzentrums, Bernd Merbitz, zufolge soll der Mann 2015 als Redner bei Pegida aufgetreten sein. Am 26. September waren in Dresden zwei Sprengsätze explodiert. Durch einen wurde die Tür der Fatih-Camii-Moschee beschädigt. Der zweite Sprengsatz detonierte vor dem Internationalen Congress Center. Der Anschlag auf die Moschee sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Als Zeichen der Anteilnahme hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kurze Zeit danach mit dem Imam getroffen. (krk)





AfD-Politikerin steht unter Polizeischutz 

HAMBURG. Die Hamburger AfD-Politikerin Nicole Jordan steht künftig unter Polizeischutz. Linksextremisten hatten in der Nacht zu Sonntag das Haus der AfD-Schatzmeisterin mit Farbbeuteln beworfen. Bereits im Oktober kursierten Flugblätter im Stadtteil Wilhelmsburg mit Fotos von Jordan und ihrer 17jährigen Tochter, auf denen stand: „Wir haben keine Lust auf rassistische Politiker in unserer Nachbarschaft oder sonstwo.“ Am Tag der Deutschen Einheit mußte die Polizei zu einem AfD-Grillfest im Garten Jordans mit Wasserwerfern anrücken, um die Feier vor Linksextremen zu schützen. „Jetzt müssen wir bei unserer privaten Silvesterparty mit Polizeischutz feiern“, kommentierte Jordan ihren künftigen Alltag. Die linke Szene habe es sich vorgenommen, sie zu vertreiben. „Die schaffen es aber nicht, daß ich mich politisch zurückziehe.“ (mv)