© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/16 / 16. Dezember 2016

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„Toni Erdmann“ für Golden Globe nominiert

BERLIN. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat Regisseurin Maren Ade zur Auszeichnung ihrer Tragikomödie „Toni Erdmann“ mit dem Europäischen Filmpreis gratuliert. „Mit ‘Toni Erdmann’ erhält zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder ein deutscher Beitrag diese bedeutende Auszeichnung als bester europäischer Film. Das ist nicht nur ein großartiger Erfolg für Regisseurin Maren Ade und ihr Team, sondern auch eine verdiente Anerkennung für den deutschen Film. Mit ihrer Geschichte über ein schwieriges Vater-Tochter-Verhältnis ist Ade ein wahres Meisterstück gelungen, das Publikum und Kritik gleichermaßen begeistert.“ Weitere Auszeichnungen erhielt „Toni Erdmann“ in den Kategorien beste Regie und bestes Drehbuch, die beiden Hauptdarsteller Sandra Hüller und Peter Simonischek gewannen Preise als beste europäische Schauspieler. „Die Auszeichnungen zeigen auch, wie wichtig es ist, kulturell anspruchsvollen Filmprojekten die erforderliche Zeit für ihre Entwicklung zu gewähren und wie notwendig eine großzügige Unterstützung ist, erklärte Monika Grütters. Die Verleihung des 29. Europäischen Filmpreises fand am vergangenen Samstag in Breslau statt. „Toni Erdmann“ ist als bester nicht-englischsprachiger Film auch für einen Golden Globe nominiert. Die Entscheidung darüber fällt am 8. Januar. (JF)





Religion ist beliebter als Lebenskunde

BERLIN. Am evangelischen und katholischen Religionsunterricht in Berlin nehmen deutlich mehr Schüler teil als am Lebenskundeunterricht, den der (atheistische) Humanistische Verband anbietet. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft hervor. „Reli“ ist in Berlin kein ordentliches Schulfach. Dennoch beteiligt sich knapp ein Drittel der 346.000 Schüler freiwillig daran. Am beliebtesten ist der evangelische Religionsunterricht, den etwa 80.000 Jungen und Mädchen besuchen. An zweiter Stelle folgt der humanistische Lebenskundeunterricht – er ist ebenfalls nicht verpflichtend – mit rund 63.000 Teilnehmern vor dem katholischen Religionsunterricht (rund 24.000). Die von der Islamischen Föderation angebotene Unterweisung nehmen etwa 5.000 Schüler in Anspruch. Ein weiteres Ergebnis: In der Grundschule ist das Interesse am Religions- und Weltanschauungsunterricht deutlich höher als in späteren Klassenstufen. Während 74 Prozent der Grundschüler daran teilnehmen, sind es ab der siebten Klasse 25 Prozent und in der Oberstufe lediglich zwölf Prozent der Schüler. Ab der 7. Klasse ist der Ethikunterricht in Berlin verpflichtend. Im Frühjahr 2009 war ein Volksentscheid „Pro Reli“ gescheitert, Religion zum Wahlpflichtfach neben Ethik zu machen. (idea)