© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/17 / 20. Januar 2017

Meldungen

Angst vor Aussterben des Luxemburgischen 

LUXEMBURG. Die Petition 698, mit der Lucien Welter die luxemburgische Sprache als erste Amtssprache in Gesetz und Verfassung festschreiben will, ist nach Angaben des Luxemburger Wortes bei der Anhörung im Parlament auf ein geteiltes Echo gestoßen. Umstritten war vor allem Welters Formulierung seiner Petition, daß es ihm in erster Linie darum gehe, das „Aussterben“ des Luxemburgischen zu verhindern. Seine Sorge rühre vor allem von der Perspektive der anhaltend steigenden Immigration von Nicht-Luxemburgern. „Soviel Kinder können die Luxemburger gar nicht produzieren, um das Aussterben des Luxemburgischen zu verhindern“, zitiert ihn das Blatt. Im Anschluß versprach Premier Xavier Bettel – unter Betonung der Vorteile der Mehrspachigkeit –, mehr für die Verankerung der Nationalsprache in der Verfassung unternehmen zu wollen. Die Hauptforderung der Petition, Luxemburgisch als Amtssprache einzuführen, lehnte der Premier ab. Bis dato ist Luxemburgisch (Eigenbezeichnung Lëtzebuergesch) mit Französisch und Deutsch gleichgestellt. Der Statistikbehörde Statec zufolge sprechen sieben von zehn Einwohnern privat, in Schule und Beruf Luxemburgisch. 60,2 Prozent der Luxemburger sprächen jedoch auch zwei Sprachen oder mehr. Die Petition war die erfolgreichste der luxemburgischen Geschichte. Laut L’ essentiel hatte sie bereits nach vier Tagen die erforderlichen 4.500 Unterschriften zusammen. Zum Stichtag im Oktober vergangenen Jahres hatten dann 14.721 Menschen die Forderung von Antragsteller Welter unterschrieben – ein „absoluter Rekord“ so das Blatt. (ctw)





Front National lobt Burkaverbot in Marokko 

PARIS/RABAT. Der französische Front National hat die Entscheidung Marokkos gelobt, den Import, den Verkauf und die Herstellung von Ganzkörperschleiern zu verbieten. „Nach der Schließung von achtzig radikalen Moscheen in Tunesien nach dem Bombenanschlag in Sousse hat Marokko Härte gezeigt im Kampf gegen den Islamismus“, teilte die Partei am Donnerstag mit. Dabei hob sie den marokkanischen Innenminister Mohammed Hassad und die ehemalige Ministerin für Familien und soziale Entwicklung, Nouzha Skalli, hervor. Diese hatte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP untertrichen, das Burka- und Niqab-Verbot sei „ein wichtiger Schritt im Kampf gegen religiösen Extremismus“. Unterdessen kündigte der marokkanische Salafist Sheikh Abdelhamid Abounaim laut Maroccoworldnews an, Burkas künftig kostenlos zu verteilen oder in einem Geschäft zu verkaufen. Zuvor hatte der Prediger Sheikh Mohamed Fizazi die Burka mit Modeklamotten wie zerrissenen Jeans und Miniröcken verglichen. (ls)