© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/17 / 20. Januar 2017

Meldungen

Mit Elterngeld „schneller im Arbeitsmarkt zurück“

BERLIN. Familienexpertinnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) halten das vor zehn Jahren eingeführte Elterngeld für erfolgreich. Die Zahl der Kinder pro Frau sei zwar nur von 1,34 (2005) auf 1,5 (2015) gestiegen, aber das sei nicht das eigentliche Anliegen gewesen. Elterngeld sollte „gleichstellungspolitische Ziele“ verfolgen und „die im internationalen Vergleich langen Erwerbspausen“ reduzieren, schreiben Katharina Spieß und Katharina Wrohlich im DIW Wochenbericht (1+2/17). Inzwischen kehrten Mütter „schneller in den Arbeitsmarkt zurück, und immer mehr Väter nehmen Elternzeit“. Auf Initiative der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) löste 2007 das 14monatige einkommensabhängige Elterngeld die 1986 eingeführte 24monatige Erziehungsgeldpauschale ab. Hausfrauen mit Kindern wurden damit schlechter gestellt: die Gesamttransferleistung sank von 7.200 auf 3.600 Euro je Kind. Berufstätige Doppelverdienerhaushalte bekommen hingegen nun bis zu 25.200 Euro pro Kind. (fis)

 www.bmfsfj.de





Beamtenbund gegen Versicherungspflicht

GÜTERSLOH. Wären Beamte in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pflichtversichert, müßten Bund und Länder bis 2030 etwa 60 Milliarden Euro weniger ausgeben. Die GKV-Beiträge könnten um 0,34 Prozentpunkte gesenkt werden. Das ist das Ergebnis einer Bertelsmann-Studie. „Wenn Beamte sich auch pflichtversichern müßten, würden nicht nur die meisten Länder finanziell profitieren, sondern auch der Bund. Das wäre eine Entlastung für jeden Steuerzahler“, erklärte Stiftungsvorstand Brigitte Mohn. Derzeit sind 85 Prozent der Beamten in der privaten Krankenversicherung (PKV). Die Hälfte der Arztrechnung bezahlt die PKV, die andere Hälfte die staatliche Beihilfe. Bei Pensionären sind es in der Regel 30 Prozent (PKV) und 70 Prozent (Beihilfe). Der Beamtenbund (DBB) lehnt eine GKV-Pflicht ab: „Die Beihilfe gehört neben Besoldung und Versorgung zum Gesamtpaket der Alimentation von Beamten durch ihren Dienstherrn“, so DBB-Chef Klaus Dauderstädt. (fis)

 www.bertelsmann-stiftung.de





Zahl der Woche

27.900 verbeamtete Lehrer wurden 2015 in den Ruhestand versetzt. Dies ist der höchste Wert seit 1993. Zwölf Prozent wurden aufgrund von Dienstunfähigkeit pensioniert. Insgesamt erhielten Anfang 2016 rund 386.700 ehemalige Lehrkräfte Pensionsbezüge. (Quelle: Statistisches Bundesamt)