Schulschiff „Gorch Fock“ droht Stillegung

Kiel. Die Zukunft der „Gorch Fock“ ist ungewiß. Nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) prüft das Verteidigungsministerium derzeit, ob das Segelschulschiff der Marine außer Dienst gestellt wird. Grund dafür seien die stark gestiegenen Kosten für die Reparaturen an dem Schiff. So soll laut Ministerium der Reparaturbedarf mittlerweile bei 35 Millionen Euro liegen, gut dreimal mehr als noch Anfang 2016 angenommen. Während der Inspektion in der Werft hätten Fachleute weitere Schäden an den Masten sowie an Deck festgestellt. In der kommenden Woche werde Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) entscheiden, wie es weitergeht. Bereits im Oktober 2016 wurden die Reparaturarbeiten an der 58 Jahre alten Dreimastbark ausgesetzt. Laut NDR werde geprüft, ob der Neubau eines Segelschulschiffs möglicherweise günstiger wäre. Zudem gebe es Überlegungen, daß ein solches neues Schiff auch von anderen Nationen zur Ausbildung von Seekadetten genutzt werden könnte. Der Bund der Steuerzahler hatte bereits im vergangenen Jahr in seinem „Schwarzbuch“ die ausufernden Kosten für die „Gorch Fock“ kritisiert. Vom Ausfall des Schulschiffs, das der Marineschule in Flensburg-Mürwik untersteht, sind derzeit 200 Offizieranwärter betroffen. (vo)