© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/17 / 27. Januar 2017

Meldungen

Industriefeindlicher EU-Emissionsrechtehandel

DÜSSELDORF. Die deutsche Stahlindustrie sieht Risiken für die Branchenkonjunktur. „Globale Überkapazitäten, Dumpingstahl aus China und anderen Ländern und die industriefeindliche Politik beim europäischen Emissionsrechtehandel bedrohen weiterhin die Substanz unserer Stahlindustrie“, erklärte vorige Woche Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Die deutsche Rohstahlproduktion werde 2017 zwar um ein Prozent auf 42,7 Millionen Tonnen zulegen, aber im Mittelpunkt der Strukturkrise stehe weiterhin China, dessen Überkapazitäten mit rund 360 Millionen Tonnen weiterhin auf einem extremen Niveau lägen. „Das G20-Forum zu Stahlüberkapazitäten muß konkrete Schritte vereinbaren, die zu einer größeren Fairneß im internationalen Wettbewerb beitragen“, so Kerkhoff. Auch der Brexit und protektionistische Pläne von Donald Trump bereiteten Sorgen: „Die USA stehen mit 700.000 Tonnen für rund ein Viertel der deutschen Stahlexporte außerhalb der EU. Zudem sind sie hinter Großbritannien der größte Abnehmer von stahlintensiven Gütern aus Deutschland. Diese indirekten Stahlexporte übersteigen mit 2,5 Millionen Tonnen die direkten Stahleinlieferungen um mehr als das Dreifache.“ (fis)

 www.stahl-online.de





„Wellenbewegungen des US-Protektionismus“

KÖLN. Der Vorsitzende des deutsch-amerikanischen Gesprächsforums „Atlantik-Brücke“, Friedrich Merz, ist nicht besonders überrascht von der protektionistischen Wende der neuen US-Regierung. „Es gibt in Amerika immer wieder einmal solche Wellenbewegungen auch des Protektionismus. Wir haben sie in den siebziger Jahren erlebt, wir erleben sie jetzt wieder“, erklärte der frühere Unionsfraktionschef im Deutschlandfunk. Präsident Donald Trump habe sich „nicht ins Amt geputscht. Er ist in der größten Demokratie der Welt gewählt worden“, meinte der CDU-Politiker. „Ich finde diese zum Teil hysterischen Reaktionen in Deutschland fehl am Platze.“ (fis)

 www.atlantik-bruecke.org





Zahl der Woche

Mit 482 Milliarden Dollar Umsatz ist der US-Konzern Walmart weiterhin der weltgrößte Einzelhändler. Es folgen Costco (116) und Kroger (100). Die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bleibt mit umgerechnet 94,5 Milliarden Dollar auf Rang 4. Aldi (Nord und Süd/82,2) fällt von 7 auf Rang 8. Amazon (79,3) klettert von 12 auf Rang 10. (Quelle: Deloitte Touche Tohmatsu)