Gerecht und sinnvoll

Zu: „Gouvernanten in der Krise“ von Michael Paulwitz (JF 5/17)

Nach dem Lesen der Polemik von Michael Paulwitz gegen den „regierungsfrommen Sofa-Journalismus“ hat man den Eindruck, der JUNGEN FREIHEIT falle nun bald die Rolle eines Zentralorgans aller Deutschen zu. Der gute Mann sollte sich einmal ganz gelassen Sendungen des von ihm so gescholtenen öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der kritisierten „Zwangsfinanzierung“ anhören: die DLF-Kommentare nach den Nachrichten, die Hintergrund-Sendungen vor 19 Uhr, die Sendungen „Andruck“ an den Montagen – in all diesen Sendungen kann es gar nicht kritischer mit den Gegenständen der jeweiligen Betrachtung zugehen. So etwas zu finanzieren, ist auf jeden Fall gerechtfertigt und sinnvoller, als so manche bedenkenlose Ausgabe öffentlicher Gelder. Mit solchen im Grunde eine rote Linie zur Hetzerei überschreitenden Beiträgen schadet sich die Redaktion der JF nur selbst. Auch der ZDF-Film „Landgericht“, der an die Manipulierbarkeit einer „Volksgemeinschaft“ und sich anschließender Adenauer-Nazi- Kungelei erinnert, steht zweifellos eher für Seriosität und Kritikfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.

Peter Uhrbach, Markkleeberg