© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/17 / 03. Februar 2017

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Der Zoff um Höcke“, JF 5/17

Die Republikaner lassen grüßen

Das gegenwärtige Geschehen um die Selbst- wie Fremd-Demontage der AfD erinnert sehr an den Aufstieg und Untergang der „Republikaner“. Es wäre hiflreich, wenn Sie dieser Parallele noch einmal nachspüren könnten: Wo sind noch Programmpunkte der REP aktuell, wo wurden sie von anderen Parteien übernommen und vor allem: Könnte die AfD aus dem Scheitern der REP lernen? Oder ist es schon zu spät?

Ferdinand Gesell, Grenzach-Wyhlen




Er sollte in sich gehen

Ihre Kritik an Höcke ist berechtigt. Ihm hätte bewußt sein müssen, daß seine provokanten Äußerungen zum Holocaust-Gedenken äußerst heftige Reaktionen auslösen. Höcke scheint das aber egal zu sein, oder er genießt sogar die Angriffe. Leider aber treffen sie die AfD als Ganzes, die sich nun mit einer „Holocaust-Debatte“ herumschlagen muß. Damit schadet Höcke der Partei. Ich wähle die AfD nicht wegen, sondern trotz Höcke. Er sollte in sich gehen oder gehen.

Dr. Peter Müller, München






Zu: „Nicht nur in Hysterie vereint“ von Hans-Hermann Gockel, JF 5/17

Der Unterschied zu Burladingen

Trumps Parole „America first“ drückt nichts anderes aus als die Eidesformel der Bundesregierung, wenn deren Vertreter versichern, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren. Von dieser Verpflichtung ist wenig übriggeblieben, entweder weil sie in Vergessenheit geraten oder zum Meineid verkommen ist. Trumps Protektionismus, zur Schaffung amerikanischer Arbeitsplätze, wurde von Merkel und ihren Medien ins Lächerliche gezogen. Tritt jedoch der Trigema-Grupp aus Burladingen auf und beschwört die Unternehmerschaft, nur in Deutschland zu produzieren, um Arbeitsplätze zu schaffen, ist ihm der Jubel des Volkes und seiner Vertreter sicher.

Jürgen Bollinger, Neuwied






Zum Schwerpunktthema: „Trump will aufräumen“, JF 4/17

Ein Trompetenschall für die Welt

Donald Trump trampelt erst einmal alles nieder, wirkt desktruktiv, schockierend. Dieser Mann zwingt dazu, Festgefahrenes zu überprüfen. Der Trompetenschall von „Trumpet“ ist jedenfalls in der ganzen Welt zu hören und kann nicht ignoriert werden. Alle spitzen jetzt die Ohren, als blase da einer zum Weltuntergang. Dabei wird sich wohl herausstellen, daß er in Wirklichkeit gar nichs Böses will. Er möchte das Beste für sein Land, wie auch Putin für sein Land – und hoffentlich auch Merkel für unser Land! Wenn Trump wegen seines Aktionismus geschmäht wird, wäre mit Goethe zu entgegnen: „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!“ Die Zeit der hohlen Sprechblasen von Politikern dürfte jetzt wirklich vorbei sein.

Dr. Winfried H. Rosowsky, Mönchengladbach-Rheydt




Die JF eines Besseren belehrt

Es mag vielleicht meiner Eitelkeit und meinem Hang zur Besserwisserei geschuldet sein, doch kann ich nicht umhin, Sie heute an Ihre Felhleinschätzungen im Sommer 2016 zu erinnern. Zu jenem Zeitpunkt genoß Donald J. Trump bei Ihnen noch nicht annähernd jene Anerkennung, die ihm nunmehr nach seinem sensationellen Wahlsieg zuteil wird. Vielmehr entsprach Ihre Einschätzung der Trump-Bewegung ungefähr jener der restlichen bundesdeutschen Medien, und als Experte für den amerikanischen Wahlkampf kam mehrmals Professor Elliot Neaman zu Wort, was in etwa einer Erklärung der AfD für den amerikanischen Leser durch Wolfgang Bosbach entspräche. Dennoch: Respekt für Ihre vorzüglichen Analysen der deutschen Innenpolitik. Danke für Ihren Mut!

Freddy Resch, Vaihingen/Enz






Zu: „Ländersache / Nachsitzen an der Waterkant“ von Peter Möller, JF 4/17

Tollhaus-Universität dank SPD

In Ihrem Bericht über das Ergebnis einer Probeklausur in Hamburg heißt es, die Schulbehörde korrigiere „bescheidene“ Noten. Dazu kann ich feststellen: Kaum war die SPD-Regierung in Rheinland-Pfalz 1991 im Amt, erhielt ich (Akademiker, Direktor an einer Universität) einen Anruf aus dem Schulministerium mit der Aufforderung, künftig bessere Noten zu geben. Gleichzeitig wurde verfügt, daß Rechtschreibleistungen, die in Staatsexamensklausuren (Geisteswissenschaften) immer katastrophaler wurden, nicht in die Note einfließen dürften. Toll wurde es, als einem Studenten das miserable Examen anerkannt wurde mit der regierungsamtlichen Begründung, der Student sei gerade Vater geworden und müsse deshalb Geld verdienen. Bei der SPD kommt es nicht auf Leistung an, sondern auf Schein – so auch in der Bildungspolitik zur Vermehrung der Abiturientenzahl. J.F. Kennedy wußte: „Bildung ist teuer, keine Bildung ist noch teurer.“

Dr. Hans-Jürgen Wünschel, Maxdorf






Zu: Schwesig setzt sich durch“ von Paul Rosen, JF 4/17

Geringschätzung der Frauen

Unter Federführung der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig soll nun ein Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen die Gleichstellung von Mann und Frau im Erwerbsleben weiter erzwingen helfen. Das ist die Geringschätzung, ja Mißachtung der Funktion der Frau für das leibliche Fortbestehen eines Volkes, von Mutterschaft und Kindererziehung, nämlich das Verlangen, alle Lohnunterschiede müßten begründet werden – als ob ein Zurückbleiben im Erwerb nicht bereits aus natürlichen Gründen gerechtfertigt wäre, also eine wesentliche Lebensleistung der Frau sich im Entgelt nicht auswirke. Der finanzielle Gleichstellungswahn ist dem bisherigen europäischen Recht unbekannt und eine Marotte zur Zerstörung der Familie.

Hans Meister, Düsseldorf






Zu: „Pankraz, Ludwig Thoma und das Genie als Hetzer“, JF 4/17

Diskriminierende Sicht bis heute

Diese Kolumne ist ohne Zweifel interessant und zeigt auf, wie simpel oft Menschen beziehungsweise ihre Werke oder Verhaltensweisen in irgendwelche Schubladen gesteckt und damit diskriminiert werden. Aber gerade in diesem Zusammenhang ist auf eine eigenartige Sicht auf besondere „Volksgruppen“ hinzuweisen, die nicht nur bei Ludwig Thoma zu beobachten ist. Warum hebt er ausgerechnet „jüdische Kriegsgewinnler“ hervor, unter den anderen seiner Meinung nach zu kritisierenden Zeitgenossen nennt er aber keine „Katholiken“, „Protestanten“, „Calvinisten“, „Atheisten“ usw. Deutsche jüdischen Glaubens oder deutsche Bürger jüdischer Abstammung, die entweder zum Christentum konvertiert oder wie andere Deutsche sich zum Atheismus bekennen, wurden und werden oft auch heute noch gesondert betrachtet. Das ist auch ein Grund, weshalb eine Entwicklung bis zum Holocaust möglich wurde. Obwohl gerade in der Preußenzeit und in der Weimarer Republik jüdische Bürger vom Staat als völlig gleichwertig angesehen und behandelt wurden, hat es diese diskriminierende Sicht auf jüdische Deutsche oder Deutsche jüdischer Herkunft immer gegeben, bis heute. 

Schon im Altertum wurden die Israeliten von Römern, Assyrern, Phöniziern, Osmanen überfallen und vertrieben. Juden, die ihrem Glauben treu geblieben sind, wurden seit dem Mittelalter immer wieder diskriminiert und verfolgt, gerade auch in christlichen Gesellschaften. Heute sind es muslimische Staaten, die alle Juden ausrotten wollen. Da ist zu verstehen, daß sie ihr Ursprungsland mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Dr. Ulrike Seethaler, Morschen-Heina






Zu: „Milde ist verfehlt“ von Günter Bertram, JF 3/17

Richterin ab in die Produktion!

Was diese Hamburger Richterin betrifft, die drei ausländische mutmaßliche Straftäter nicht wegen „erwiesener Unschuld“, sondern lediglich aus „Mangel an Beweisen“ freisprach und tausend Bücklinge diesen Typen hinterherschickte, während sie das Opfer, eine Studentin, quasi verhöhnte, so kann man nur sagen: Ab in die Produktion!

Was mich zudem wundert: Warum finden Freisprüche aus „Mangel an Beweisen“ fast nur bei mutmaßlichen ausländischen Straftätern statt, während Deutsche ohne Indizien und Beweise – nur wegen des „Glauens“ von Richterinen/Richtern – für Jahre hinter Gitter gesteckt werden, wie etwa der bekannte Fall von Studienrat Horst Arnold beweist? Nur weil eine Psychopathin von Lehrerkollegin behauptete, sie sei vergewaltigt worden, wurde der hessische Studienrat von der Darmstädter Staatsanwaltschaft und Richterschaft für ein Jahr in U-Haft gehalten und zu fünf Jahren Haft verurteilt; ohne daß ein einziger Beweis vorhanden war. Arnold wurde schließlich – erst Jahre später! – „wegen vollkommener Unschuld“ im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen, starb aber – mutmaßlich an den Folgen der unschuldig erlittenen Haft – an einem Herzschlag vor Empfang der jahrelang verzögerten Auszahlung der Haftentschädigung. 

Zuletzt: Auch wenn Günter Bertram feststellt, daß „das Pathos sozialpädagogischer Euphorie, das Strafe verdammt und Erziehung als Allheilmittel gepriesen hatte“, in der ernsthaften Wissenschaft verklungen sei, so ist dieses „falsche Pathos“ doch noch immer – seit den großen Strafrechtsänderungen von 1969 bis 1974, bewirkt durch die Achtundsechziger – in den geltenden Gesetzen und den Köpfen der entscheidenden Richter und Staatsanwälte zu Hause.

Davis S. Vischer, Berlin






Zu: „Im Belagerungszustand“ von Michael Paulwitz, JF 2/17

Eine interessante Erfahrung

Silvester 2016 hat die Polizei mehrere hundert nordafrikanische Intensivtäter daran gehindert, intensiv tätig zu werden. Von einigen Politikern wird nun der Polizei Rassismus vorgeworfen. Um diesem Vorwurf zu entgehen, sollten alle Beamten samstags ab 22 Uhr Feierabend machen und den Dienst erst wieder am Montag 6 Uhr beginnen. Überstunden haben sie genug dafür. Wenn unsere Städte für 32 Stunden vom polizeilichen Rassismus befreit werden, ist das sicherlich eine interessante Erfahrung.

Ludger Dombrowsky, Krefeld






Zum Nachruf auf Udo Ulfkotte: „Er nannte Roß und Reiter“ von Thorsten Hinz, JF 4/17

Sein Buch öffnete mir die Augen

Udo Ulfkotte öffnete mir mit seinem Buch „SOS Abendland“ die Augen. Als ich in Oslo war und die vielen dunkelhäutigen Ausländer sah, fragte ich mich, was die hier in so großer Anzahl tun, viele Jahre vor 2015. Kurz darauf las ich „SOS Abendland“. Ulfkotte beschreibt darin die Situation in Oslo sehr anschaulich. Er hat schon frühzeitig erkannt, welche Lawine auf Europa zurollt. Thorsten Hinz weist darauf hin, daß sich durch die enorme Produktivität Ulfkottes die Qualität auf das Notwendige reduzierte. Als ich nun von seinem Herzinfarkt las, war mir sofort klar, warum er in der letzten Zeit ein Buch ums andere veröffentlichte. Wußte er, daß er nicht mehr viel Zeit hatte? Bewußt wohl nicht, aber vielleicht hat er es geahnt.

Johann Huber, Saaldorf-Surheim




Prophetische Gabe

Der Tod von Udo Ulfkotte war für mich Anlaß, sein Buch „Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern“ wieder zu lesen. Das Buch wurde 2003, also vor 14 Jahren, geschrieben, und es ist fast nicht zu begreifen, wie genau alles eingetroffen ist. Die ab Seite 241 beschriebenen Gegenmaßnahmen könnten genausogut gestern geschrieben worden sein. 

Bedrückend ist auch das bereits vor einem Jahrzehnt von Udo Ulfkotte beschriebene Szenario islamistischer Bedrohung (wiedergegeben in JF 2/07 unter dem Titel „Toleranz braucht Grenzen“). So wirkte jetzt das Bild von Frau Merkel, die mit der von ihr verfügten Grenzöffnung den bislang massivsten Angriff auf unsere Demokratie ausgelöst hat, während der Trauerfeier für die Toten des Terroraktes in Berlin nur wie Schauspielerei und Hohn.

Heinz Gutwasser, Köln






Zum Nachruf auf Roman Herzog: „Alles muß anders werden“ von Konrad Adam, JF 3/17

Bitterer Beigeschmack

Die Erinnerung an Roman Herzog als Vizepräsident und späterer Präsident des Bundesverfassungsgerichts hat für die Opfer der Enteignungen in den Jahren 1945 bis 1990 mehr als nur einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. 

Nach dem Flug von Schäuble und Kinkel nach Karlsruhe zu Herzog, reiste dieser anschließend nach Ost-Berlin (Focus 21/1994) und empfahl den Abgeordneten der Volkskammer, eigentumsrelevante Ergebnisse des noch zu ratifizierenden Einigungsvertrages endgültig vom Bundestag legitimieren zu lassen. Es kam dann, wie es kommen mußte: Das Bundesverfassungsgericht wies mit Urteil vom 23. April 1991 (BVerfGE 84, 90 ff, ) sowie Beschluß vom 18. April 1996 (BVerfGE 94,12 ff.) die Klagen der Alteigentümer zurück.

Eberhard Poppelbaum, Würzburg







Zum Nachruf auf Karl Feldmeyer: „Ein glühender Patriot“ von Dieter Stein, JF 52/16–1/17

Für ein moralisches Linsengericht

Ein wunderbarer, sehr persönlicher Nachruf auf einen großen Patrioten. Daß Karl Feldmeyer „regelrecht köpperlich darunter leide“, wie sich die Zukunft des deutschen Volkes demographisch verdüstere, kann ich selbst auch nachempfinden. Für ein moralisches Linsengericht wird die Kultur eines großen Volkes verscherbelt. Die politischen Fehlleistungen vom Herbst 2015 bezahlen wir heute schon mit unserem Blut. Dieses sozialistische Trojanische Pferd im Kanzleramt ist ein Fluch für unsere ganze Nation.

Wolf Krause, Dülmen