© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/17 / 17. Februar 2017

Zeitschriftenkritik: Der Fels
Von Eskimos und Islamisten
Werner Olles

Das konjugale Prinzip – die anthropologische Konstante von Ehe und Familie und der Beitrag des Christentums“ beschreibt Jürgen Liminski in seinem Aufsatz „Der Durchschnittsmensch ist kein Eskimo“ in der aktuellen Ausgabe (Februar 2017) der Zeitschrift Der Fels (Untertitel: „Katholisches Wort in die Zeit“). Der Autor sieht das laufende Jahr als ein Schicksalsjahr für Deutschland und Europa. Dabei gehe es um „fundamentale Weichenstellungen“, vor allem die Institutionen Ehe und Familie gerieten wieder in die Diskussion, „entweder als Feindbilder des Fortschritts in einer Gesellschaft der Gleichen oder, wahrscheinlich weniger häufig, als Leitbilder einer humanen Gesellschaft“.

Liminski bezieht sich auf den Sozialanthropologen Claude Lévi-Strauss, der Familien als „von der Natur gespannte „Kettfäden“ bezeichnete, damit der Stoff des Sozialen gewebt werden könne. Familiäre Sonderwege fremder Kulturen in Afrika, Indien oder bei den Eskimos mit ihrem Frauentausch, auf die sich die Anhänger der Promiskuität oder der Polyamorie beriefen, seien Randerscheinungen: „Der Durchschnittsmensch ist eben kein Eskimo.“ Während der Naturrechtler Johannes Messner Familie als Lebens-, Wirtschafts- und Hausgemeinschaft definierte, sagt es Benedikt XVI. im ersten Band seiner Jesus-Trilogie kürzer: „Die Familie ist der Kern aller Sozialordnung.“ Daher kommt Liminski zu dem Schluß, wer das konjugale Prinzip aushöhle oder als Marginalie der menschlichen Entwicklung sehe, verneine auch den Menschen: „Genau das tut die Genderideologie, und die Gegner von Ehe und Familie sind ihre nützlichen Idioten.“

Der Politikwissenschaftler Werner Münch befaßt sich in seinem Beitrag „Der Islam und die Toleranz“ mit dem weltweiten islamischen Terrorismus. Er nennt es einen „fatalen Irrtum“, daß Islam und Islamismus nichts miteinander zu tun hätten. Schließlich bezögen sich die Islamisten ausdrücklich auf die zahlreichen Suren des Koran, die zum „Heiligen Krieg“ aufrufen.

Münch zitiert unter anderem die Islamkritikerin Necla Kelek, die in ihrer Laudatio auf Michel Houellebecque im September 2016 auf Islamwissenschaften hinwies, die keine Untersuchungen zum Koran oder zu den Hadithen zuließen. Sie nennt dieses „Wissenschaftsversagen“ eine „Folge der ideologisierten Herangehensweise der Migrationsforschung“. Während der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland in der Laurentius-Kirche in Altdorf den Zuhörern einzureden versuchte, Islam bedeute Frieden, kritisiert Münch das „Geschwätz des Mainstream und der Political Correctness“ und ist der Auffassung, daß der Haß, die Gewalt und die Todesdrohungen gegen Kritiker des Islam für uns Christen Herausforderungen sind und keine Einladungen zum Kuscheln. 

Weitere Beiträge befassen sich mit „Glaube und Humanität in einer alternden Gesellschaft“, der „Diktatur der Gender-Ideologie“ und dem im Mai bevorstehenden hundertjährigen Jubiläum der Marienerscheinung von Fátima.

Kontakt: Der Fels Verein e.V., Eichendorffstr. 17, 86912 Kaufering, Tel.: 0 81 91 / 96 67 44 

 www.der-fels.de