© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/17 / 17. März 2017

Zitate

„Was mich verblüfft, ist, wie sehr die Kritiker der Türkei die Mißstände im eigenen Land übersehen. Sie sehen den Splitter im Auge des Anderen, übersehen aber den Balken im eigenen Auge. (...) In der Karnevalszeit wurde die Seite von xy Einzelfall auf Facebook und auf Twitter gesperrt. Diese Seite postete nur Presse- und Polizeiberichte. Das ist nicht mehr nur mangelnder Respekt vor der Meinungsfreiheit, das ist knallharte Zensur. Hier sollen Bürger gehindert werden, sich anhand von Fakten eine Meinung bilden zu können, weil die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Regierungsmeinung entsprechen würde.“

Vera Lengsfeld, Publizistin und frühere CDU-Bundestagsabgeordnete, auf theeuropean.de am 9. März 2017





„Es ist in unserem Interesse, daß unsere Landsleute zurückkommen. Wir möchten nicht, daß unsere Leute das Land verlassen müssen, daß sie Flüchtlinge sein müssen. Wir machen die Gebiete wieder bewohnbar und wollen, daß die Menschen hier wieder wohnen können.“

Haider al-Abadi, irakischer Ministerpräsident, im Interview mit „Bild“ am 10. März 2017





„Wir erleben eine beispiellose Appeasement-Politik der Bundesregierung gegenüber Erdogan und seiner hier installierten Gegengesellschaft. Während mittlerweile Deutschenfeindlichkeit offen gezeigt wird, stilisieren sich auch noch die, die immer enthemmter ihre Verachtung uns gegenüber zeigen, zum Opfer. Oft wird die These vertreten, diese Menschen fühlten sich nicht angenommen, weil Deutschland sie all die Jahre schlecht behandelt hätte. (...) Wahr ist: Deutschland wurde von Deutschen nach dem Krieg aufgebaut. Unsere Großeltern und Eltern haben zum Wirtschaftsaufschwung beigetragen, indem sie ihre Arbeitskraft gegen Geld angeboten hatten. Diese erste Generation verdient jeden Respekt. (...) Sie haben nie die Deutschen oder Deutschland für irgend etwas verantwortlich gemacht, wenn es mal nicht so rund lief. Sie sagten: ‘Diese Chance, die ihr in diesem Land habt, in gute kostenlose Schulen gehen zu können und an Universitäten studieren zu können, hätten wir auch gern gehabt. Nutzt sie!’“

Ali Ertan Toprak, CDU-Politiker und Mitglied im ZDF-Fernsehrat, auf welt.de am 12. März 2017 





„Das ist also der Stand linker Kulturkritik im Frühjahr 2017: keine Idee, keine Begriffe, die man dem politischen Gegner entgegenhalten kann. Stattdessen der Rückzug ins Mauseloch. Gerade die Kultur hat sich immer viel darauf eingebildet, unbequem und widerständig zu sein, wie es im Jargon des Kulturbetriebs heißt, ein Ort, an dem Außenseiter die Stimme erheben und dem Justemilieu ordentlich eingeheizt wird. (...) Man kann auch intellektuell verfetten, wie sich zeigt. Die Humor- und Kritikunfähigkeit wächst wie ein Bauchansatz.“

Jan Fleischhauer, Kolumnist, auf Spiegel Online am 13. März 2017





„In den Medien heißt ein linker Shitstorm immer Shitstorm. Ein rechter Shitstorm heißt fast immer Hetze. Das muß aufhören.“

Wolfgang Luef, „Süddeutsche“-Re-dakteur, Twitter am 14. März 2017