© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/17 / 31. März 2017

Meldungen

Ausstellung über die NS-Militärjustiz endet

Berlin. Nach zehnjähriger Wanderschaft an über vierzig Stationen in Deutschland, Österreich und Belgien kehrte vergangenen Freitag die Ausstellung über die deutsche Militärjustiz während des Zweiten Weltkriegs nach Berlin zurück, wo sie noch bis zum 17. April im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zu sehen sein wird. Die von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas konzipierte Schau hatte in Anlehnung an den vom Spiegel 1978 kolportierten Satz „Was damals Rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein!“, den der damalige Ministerpräsident Baden-Württembergs, Hans Filbinger, zur Verteidigung seines Wirkens als Marinerichter 1943 bis 1945 gesagt haben soll, als Motto gewählt. In der pauschalen Anklage an die Militärjustiz der NS-Zeit werden viele Fallbeispiele aufgeführt, die den Unrechtscharakter der Urteile während der Kriegszeit darlegen sollen. Gesellschaftspolitisch konnte die Ausstellung allerdings kaum ähnliche Debatten entzünden wie zuvor in den neunziger Jahren die Wehrmachtsausstellung des Industriellenerben Jan Philipp Reemtsma. Die erneute Präsentation in der Hauptstadt wurde um einen Überblick der erinnerungpolitischen Entwicklungen der letzten zehn Jahre ergänzt. (bä)

 www.stiftung-denkmal.de





Schutztruppen-Erbe: Wildpferde sterben aus

Windhuk. Die Namibischen Wildpferde gelten als Nachkommen von Pferden von Schutztruppen-Soldaten in Deutsch-Südwest-afrika, die sich mit einigen entlaufenen Pferden aus der Region Lüderitzbucht paarten und seitdem in einer überschaubaren Population von bis zu 200 Tieren die Wüstenregion zwischen der Siedlung Aus und Lüderitzbucht bevölkern. Doch diese „Verkörperung für den namibischen Geist der Freiheit“, die zu den Top 10 der Touristenattraktionen des Landes zählt, steht nach einem Bericht der Windhuker Allgemeinen Zeitung vom 24. März vor dem Aussterben. Grund dafür ist die anhaltende Dürre in der südlichen Namib, der seit 2013 bereits zwei Drittel der Herde zum Opfer gefallen sind und die keinem einzigen Fohlen das Überleben ermöglichte. (bä)

 www.az.com.na





Erste Sätze

Entmutigende Eindrücke hatten sich mir bald nach der Revolution so stark auf jede Hoffnung eines neuen Geistes im akademischen Leben und besonders der Jugend gelegt, daß mir ein Eintreten für meine Gedanken ganz zwecklos erschien.

Kurt Wolzendorff, Die Universität in der Demokratie, Frankfurt/M. 1921





Historisches Kalenderblatt

1. April 1957: Neun Monate nachdem der Bundestag das Wehrpflichtgesetz verabschiedet hat, rücken die ersten 9.773 Wehrpflichtigen für ihre zwölfmonatige Dienstzeit (1962 bis in die siebziger Jahre auf 18 Monate erhöht) in die Bundeswehrkasernen ein.