© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/17 / 31. März 2017

Meldungen

Humanoide Helfer für Arzt und Patient

BERLIN. 2018 startet an der Berliner Beuth Hochschule für Technik der BA-Studiengang „Humanoide Robotik“. Damit will das Team um Manfred Hild, das Künstliche Intelligenz (KI) anhand des menschenähnlichen Roboters namens Myon perfektioniert, diesen Forschungszweig hierzulande ausbauen. Bei der Software für lernfähige Systeme verfüge Deutschland bereits über führende Forschungszentren, während die USA aufgrund ihrer Militärrobotik in der Hardware und Japan bei androiden (äußerlich menschengleichen) Robotern dominierten. Auf dem künftigen Haupteinsatzfeld, der Medizin, hätten Androide in deutschen Kliniken und Seniorenheimen aber schon wegen der Gefahr der Patiententäuschung für Hild keine Chance. Zudem befänden sie sich ohne deutsche KI-Software auf dem Niveau von „beweglichem Spielzeug“. Zwischen 2022 und 2027 wollen Hild und seine Kollegen ihre eigenen Assistenzroboter als Helfer für Arzt und Patient einsatzbereit haben (Deutsches Ärzteblatt, 9/17). (dm)

 www.beuth-hochschule.de





Energiewende: Viel zu schwache Vorgaben?

BERLIN. Laut einer Arepo-Studie ist der CO2-Ausstoß 2016 wieder gestiegen. Das Ziel der Bundesregierung, diese Emissionen bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich mit 1990 zu senken, ist damit unerreichbar. Dies kündigte bereits der im Herbst 2016 von McKinsey veröffentlichte „Energiewende-Index 2020“ an, dessen Fazit lautete, daß angesichts des erhöhten Stromverbrauchs der Ausbau der Erneuerbaren zu langsam vorankomme. Zudem drohe die Energiewende an Akzeptanz zu verlieren, da Private derzeit 42, Unternehmen 21 Prozent mehr pro Kilowattstunde zahlen als ihre EU-Nachbarn. Der Berliner „Klimaschutzplan 2050“ werde daher von Energiewende-Lobbyisten als viel zu schwach eingestuft (Natur, 10/16). (li)

 www.arepoconsult.com





Statistische Fragezeichen zur Kindersterblichkeit

LONDON. Die Kindersterblichkeit geht weltweit zurück. Darauf dürfe die Menschheit stolz sein, schreibt der im südafrikanischen Stellenbosch tätige Epidemiologe Peter Byass (The Lancet, 388-10063/16). Statt 1990 geschätzte 16 Millionen, starben 2015 etwa 5,9 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag, die Hälfte davon während des ersten Lebensmonats. 80 Prozent der Todesfälle entfallen auf Asien und die Subsahara-Länder, wobei mit zwei Millionen Fällen Geburtskomplikationen und Lungenentzündungen zu den Haupttodesursachen zählen. Die Statistiken sind für Byass jedoch mit so vielen unbekannten Größen behaftet, daß eine weitere Reduktion Richtung Null eher nicht erwartet werden sollte. (dg)

 thelancet.com





Erkenntnis

„60 Prozent des Phosphors, den wir ausscheiden, ist in unserem Urin. Wenn wir das wiederverwenden würden, könnten wir 22 Prozent der globalen Phosphorressourcen einfach dadurch decken.“

Stefan Uhlenbrook, Koordinator beim World Water Assessment Programme der Unesco