© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/17 / 07. April 2017

Meldungen

Braindrain aus Bulgarien: „Die Restposten bleiben“

SOFIA. Bulgarien ist mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von umgerechnet knapp 7.000 Dollar das mit Abstand ärmste EU-Mitgliedsland. „Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind im europäischen Vergleich schlecht, das Justizsystem ist wenig verläßlich und Korruption weit verbreitet“, erklärt Galina Kolev, Leiterin der Forschungsgruppe Gesamtwirtschaftliche Analysen beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Noch schwerer wiege allerdings der „Brain­drain“, den es gab und gibt: „Gerade hochqualifizierte Menschen verlassen Bulgarien, weil sie beispielsweise als Ärzte oder Lehrer dort fast nichts verdienen. Und andere arbeiten fachfremd, um über die Runden zu kommen“, erläutert die bulgarische IW-Ökonomin. Es sei fatal, wenn nun im Bildungssystem „fast nur noch die Restposten arbeiten“. Potential gebe es in der Outsourcing-Industrie, die zweistellige Wachstumsraten aufweise. Auch im IT-Bereich habe Bulgarien gute Fachkräfte zu bieten. Das zweit­ärmste EU-Land Rumänien liegt laut Weltbank mit 9.000 Dollar noch hinter der Türkei (9.100) und Kasachstan (10.500). Das erfolgreichste frühere Ostblockland ist die Tschechei mit einem BIP von 17.500 Dollar pro Kopf. (fis)

 www.iwd.de





Brexit-Flucht: Deutsche Städte sind unattraktiv

BERLIN. Anläßlich der EU-Austrittserklärung durch die britische Premierministerin Theresa May hat das Umzugsportal Movinga ein Ranking mit den attraktivsten EU-Städten für Banker veröffentlicht. Demnach sei die beste Stadt für Bankführungskräfte, die London verlassen wollen, Dublin. Die irische Hauptstadt punktet bei der Englischfreundlichkeit, beim maximalen Einkommenssteuersatz, bei den durchschnittlichen Kosten für Luxus-Fitneßstudios und Haus- sowie Anzugsreinigungen. Danach kommen Amsterdam, Valletta, Luxemburg und Brüssel am ehesten für einen Umzug in Frage. Als erste deutsche Stadt liegt Frankfurt auf Rang 6, gefolgt von Hamburg auf Rang 7. Nach der Brexit-Abstimmung im vergangenen Jahr hatte der Finanzplatz Frankfurt mit einem Banker-Ansturm aus London gerechnet. (ls)

 movinga.de




Zahl der Woche

1.408 Braustätten versorgen Deutschland mit Bier. Erstmals seit 1978 stieg die Zahl der Brauereien vergangenes Jahr wieder über die Marke von 1.400. Allein 624 der Bierbetriebe liegen in Bayern. Dahinter folgt Baden-Württemberg mit 195 Brauereien. (Quelle: brauer-bund.de)