© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/17 / 07. April 2017

Meldungen

Themenauswahl von Talkshows in der Kritik 

BERLIN. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow hat den deutschen Talkshow-Machern eine einseitige Schwerpunktsetzung vorgeworfen. Bülow untersuchte über anderthalb Jahre 204 Sendungen von „Anne Will“ bis „Maybrit Illner“. Jede vierte behandle demnach das Thema Flüchtlinge. Die Gebiete Flüchtlinge, Islam, Terror/IS und Populismus/Extremismus würden in jeder zweite Sendung behandelt. Anderen „wichtigen Themen wie NSU, Rassismus und rechte Gewalt wurden zum Beispiel jeweils nur eine Sendung gewidmet“, kritisierte der Politiker in seinem Untersuchungsbericht und hält diese Schieflage für besorgniserregend. Diese Themenauswahl spiegle „absolut nicht die tatsächlichen Probleme in unserer Gesellschaft wider“ und sei „bedenklich“. Bülow forderte, daß „vor allem soziale Themen mehr in den Fokus der politischen Diskussion“ rücken sollten. (gb)





„Focus“ setzt auf den Standort Berlin

MÜNCHEN. Der Focus hat angekündigt, im Zuge einer Modernisierungsstrategie die Redaktionen in Düsseldorf und München zu schließen. Ab Mai soll das Nachrichtenmagazin des Burda-Verlags komplett in Berlin entstehen. Zudem bündelt Chefredakteur Robert Schneider die elf Ressorts zu drei übergreifenden Groß-Ressorts: „Politik und Wirtschaft“, „Wissen und Gesundheit“ sowie „Kultur und Leben“. (gb)





Netzdurchsetzungsgesetz geändert

BERLIN. Justizminister Heiko Maas (SPD) hat den Entwurf seines umstrittenen „Netzdurchsetzungsgesetzes“ in mehreren Punkten geändert. So ist die Liste der Tatbestände erweitert worden. Neben Volksverhetzung und Verleumdung sollen nun auch Inhalte mit Bezug zu Kinderpornographie, landesverräterischer Fälschung, Verunglimpfung von Verfassungsorganen sowie Straftaten im Zusammenhang mit kriminellen und terroristischen Vereinigungen innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden. Zudem wurden die Auskunftspflichten der Betreiberfirmen erweitert. Demnach könnten  die Plattformen auch von Privatpersonen gezwungen werden, persönliche Nutzerdaten herauszugeben. Das Bundeskabinett will das Gesetz im April beschließen. (gb)