© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/17 / 14. April 2017

Zitate

„Wer die Forderung, Sprachkenntnis müsse Bedingung von Integration und Einbürgerung sein, als Deutschtümelei abtut, hat von den faktischen Voraussetzungen funktionierender Demokratie nichts verstanden.“

Horst Meier, Rechtsanwalt und Autor, in „Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte“, 4/2017 





„Nach der Sichtweise vieler Linker sollte ich als Immigrant weder eine kritische Meinung über den Islam haben noch Immigranten für das verantwortlich machen, was sie tun oder sagen. Umgekehrt habe ich anscheinend jedes Recht, den Westen zu kritisieren; sie würden mich lieben, gäbe ich vor, ein Opfer von Rassismus, Diskriminierung, Xenophobie zu sein. Die Karte des armen unterdrückten Immigranten zu spielen, könnte sehr wahrscheinlich meinen sozialen Status heben und den Weg zu einer erfolgreichen politischen Karriere ebnen. Es zu unterlassen, bedeutet indes, daß ich nur ein weiterer sich selbst hassender Einwanderer bin, der die eigene Kultur verrät.“

Kacem El Ghazzali, marokkanischer Schriftsteller, lebt seit 2011 als Flüchtling in der Schweiz, auf bazonline.ch am 5. April 2017 





„Der Mythos vom aufrechten, widerständigen, politisch couragierten Kreuzberg ist nichts weiter als ein leeres Klischee. Tatsächlich steht Kreuzberg – ‘multikulturelle Weltstadt, weithin bekannt für 1.-Mai-Krawalle und seine zahlreichen türkischen Bewohner’, wie berlin.de, das offizielle Hauptstadtportal des Senats in der Rubrik Immobilien & Wohnen verkündet – in Wahrheit für politisch gleichgültig, teilnahmslos, wegschauend.“

Max Thomas Mehr, Publizist und Mitbegründer der „taz“, im Hauptstadtbrief der „Berliner Morgenpost“ vom 7. April 2017





„Arabischer oder türkischer Antisemitismus kennt nicht die Hemmung der Deutschen im Umgang mit Juden. Vielmehr ist er Teil des Alltags, Teil der infantilen, religiösen und politischen Haltung in vielen Familien, Teil der medialen Propaganda in den Sendern der Herkunftsländer, die heute jedermann über Satellit oder Internet auch in Deutschland empfangen kann. Dieser Antisemitismus, in den Herkunftsländern wie in der Diaspora, ist frecher, dreister und emotionaler, als der verhohlene deutsche. Nicht zu Unrecht haben Juden in Deutschland, in Europa vor ihm Angst.“

Ahmad Mansour, israelisch-arabischer Psychologe, auf causa.tagesspiegel.de am 7. April 2017 





„Ich glaube nicht, daß es ein klarer Ausdruck politischen Willens war, die Grenzen unkontrolliert offen zu lassen. Man hat aus Angst und politischer Opportunität so entschieden. Schon damals war für jedermann erkennbar, daß der Großteil der Menschen nicht der Definition des Flüchtlings entsprach. Jedenfalls nicht der der Genfer Konvention. (...) Würde man in einem Unternehmen Fehlentscheidungen dieser Tragweite treffen, wäre man in Kürze pleite. Wie konnte die Politik überrascht gewesen sein?“

Dietrich Mateschitz, Gründer und Firmenchef von Red Bull, im Interview auf kleinezeitung.at am 8. April 2017