© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/17 / 28. April 2017

Unerbittlich für Falkland
1982: Thatchers letzter Krieg im Weltmachtmodus
Konrad Faber

Mit einem Paukenschlag eröffnete die britische Navy am 2. Mai 1982 die Kampfhandlungen. Nach vorheriger Anweisung direkt aus dem Büro von Premierministerin Thatcher versenkte das Atom-U-Boot „Conqueror“ gegen 16 Uhr den seit zwei Tagen beschatteten argentinischen Kreuzer „General Belgrano“, wobei 323 Seeleute starben. Bereits am Vortag hatten britische Luftstreitkräfte argentinische Stellungen auf den Falklandinseln bombardiert. 

Im Stile imperialistischer Kanonenbootpolitik beabsichtigte man das von einer Militärjunta beherrschte Argentinien in die Schranken zu weisen. Argentinien hatte die von beiden Ländern für sich beanspruchten Falklandinseln (argentinisch Islas Malvinas) im Südatlantik am 2. April 1982 und das weiter östlich gelegene, meist unbewohnte Südgeorgien in einer Überraschungsaktion besetzt. Politisch gedeckt durch die USA, begann man in Großbritannien bereits am 2. April damit, einen Landungsverband auszurüsten, welcher die Inseln zurückerobern sollte. 

Während die argentinische Marine nach dem Verlust ihres einzigen Kreuzers wie paralysiert wirkte und sich das aus Wehrpflichtigen bestehende Landheer im dreiwöchigen Kampf auf den Falklandinseln gegenüber den gut ausgebildeten britischen Berufssoldaten als völlig unterlegen erwies, rettete die Luftwaffe die Ehre der argentinischen Waffen. In verlustreichen Angriffen attackierten die argentinischen „Skyhawks“ und „Mirages“ immer wieder den britische Landungsverband mit Bomben und den hochwirksamen, aber nur in begrenzter Anzahl vorhandenen Luft-Schiff-Raketen vom französischen Typ „Exocet“. 

Vier britische Fregatten und Zerstörer, ein Landungs- und ein Transportschiff gingen dabei verloren. Etwa 35 britischen Flugzeug- und Hubschrauberverlusten standen achtzig bis neunzig abgeschossene argentinische Flugzeuge gegenüber, womit die argentinische Luftwaffe teilweise handlungsunfähig war. 

Am 14. Juni 1982 kapitulierten die Argentinier in der Inselhauptstadt Port Stanley. Während der Kämpfe kam es seitens der Briten mehrfach zu Kriegsverbrechen gegenüber argentinischen Soldaten, was deren ohnehin schwache Kampfmoral zersetzte. Ob die zu allem entschlossene Premierministerin Margaret Thatcher, wie später durchsickerte, sogar einen Atomschlag auf die argentinische Industriestadt Córdoba in Erwägung zog, ist bis heute unklar. Immerhin bestätigte das britische Verteidigungsministerium frühere Berichte des Guardian, daß die Seestreitkräfte in der Tat mit Atomwaffen ausgestatten waren.