© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/17 / 05. Mai 2017

Meldungen

Bolz: Informationen nicht verschweigen 

BERLIN. Medien und Politiker dürfen Informationen nicht aus falsch verstandener Rücksichtnahme verschweigen. Diese Ansicht vertrat der Medienwissenschaftler Norbert Bolz in der am 1. Mai ausgestrahlten ZDF-Sendung „Peter Hahne“. Sie stand unter dem Thema „Medien zwischen Gefühl und Fakten – wieviel Wahrheit vertragen wir?“. Das Wort Lügenpresse ist laut Bolz eine unzutreffende Verkürzung: „Es ist fast noch viel schlimmer. Sie verschweigen. Sie tun das nicht, was man eigentlich von ihnen erwartet, nämlich aufzuklären über die Wirklichkeit.“ Die Bürger seien jedoch mündig. Deswegen sei es arrogant, wenn Journalisten und Politiker sie für dumm verkauften. Er bezog sich damit unter anderem auf die Aussage des Bundesinnenministers Thomas de Maizière (CDU). Er hatte 2015 sein Schweigen zu Fragen nach der konkreten Bedrohung nach der Absage eines Fußball-Länderspiels in Hannover mit der Aussage begründet, daß „ein Teil dieser Antworten“ die Bevölkerung verunsichern würde. Es gebe, so Bolz, eine Tendenz zum Paternalismus. Nach der Silvesternacht 2015 in Köln hat es ihm zufolge in den Medien eine Debatte über die Art der Berichterstattung gegeben. Man habe befürchtet, Ausländerfeindlichkeit zu schüren. Es sei erschreckend, daß in „Mainstreammedien“ wie ARD und ZDF die Tendenz zur politischen Korrektheit, Sprachhygiene und zu Moralismus besonders stark sei. Er rief die Medien dazu auf, zwischen Meinung und Information zu unterscheiden. Nachrichten würden etwa beim Flüchtlingsthema häufig so präsentiert, daß man nur noch eine bestimmte Meinung haben dürfe, wenn man nicht als rechtsextrem gelten wolle. Ex-Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye (SPD) sagte in der Sendung, niemand müsse den Medien glauben, sondern sie seien ein Angebot, sich selbst eine Meinung zu bilden. (idea/JF)





Museumsbund feiert Hundertjähriges

BERLIN. Der Deutsche Museumsbund, die bundesweite Interessenvertretung der Museen aller Kategorien und Größen und ihrer Mitarbeiter, feiert am kommenden Sonntag (7. Mai) mit einem Festakt sein hundertjähriges Bestehen. Er ist damit einer der ältesten Museumsverbände der Welt. Die Festrede im Deutschen Historischen Museum in Berlin hält Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Weitere Redner sind Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, sowie Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbunds. Zum Jubiläum erscheint eine neue Ausgabe der Zeitschrift Museumskunde, die sich der Geschichte des Verbandes widmet und Wegbegleiter und Förderer zu Wort kommen läßt. (tha)

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