© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/17 / 12. Mai 2017

Meldungen

ADHS wächst sich in der Pubertät nicht aus

OLDENBURG. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eines der häufigsten kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbilder und hat erhebliche gesundheitsökonomische Relevanz. Um 2000 herrschte noch die Auffassung vor, ADHS wachse sich mit der Pubertät aus. Aktuelle Studien zeigen jedoch, daß die Störung auch im Erwachsenenalter fortbestehen kann. Zur präzisen Diagnosestellung fehlen allerdings noch hochwertige bevölkerungsbasierte Studien zur adulten ADHS-Prävalenz. Als gesichert, so resümiert eine Studie von Medizinern der Universitäten Marburg und Oldenburg (Deutsches Ärzteblatt, 9/17), könne bislang nur gelten, daß die Häufigkeit von ADHS-Diagnosen bei 18- bis 69jährigen sich zwischen 2009 und 2014 verdoppelt habe – aber auf niedrigem Niveau. (dm)

 www.uni-oldenburg.de/avp





Zooplankton unter Dauerbeobachtung 

HAMBURG. Zooplankton besteht aus mikroskopisch kleinen Krebstieren, Fischlarven, winzigen Schnecken oder Quallen. Es stellt die Basis von Nahrungsketten im Meer dar und ist für Fischbestände und Meeressäuger von großer Bedeutung. Um diese Lebensgemeinschaften besser zu verstehen, haben Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Seefischerei und des Helmholtz-Zentrums Geesthacht ein optisch-akustisches Unterwasser-Observatorium ausgebracht. Es identifiziert, unabhängig vom Wetter, rund um die Uhr kleinste Meereslebewesen, um mit Hilfe der aufgenommenen Bilder und Töne Wanderungsmuster und Geschwindigkeiten zu registrieren. Zusätzlich können organische Partikel, der „Schnee der Meere“ erfaßt werden, die als Bestandteil von Kohlenstoffflüssen auf ozeanische Klimabedingungen einwirken (Forschungsfelder, 1/17). (rs)

 www.forschungsfelder.de





Der Mond ist älter, als bislang vermutet wurde

LOS ANGELES. Unser Mond entstand vor vielleicht vier Milliarden Jahren nach dem „Giant Impact“, der Kollision eines etwa marsgroßen Planeten mit der Ur-Erde. Der genaue Zeitpunkt ist trotz seiner großen Bedeutung nach wie vor umstritten. Forscher unter Leitung von Mélanie Barboni von der University of California ermittelten jetzt bei der Analyse von Mondgestein, das 1971 bei der Apollo-14-Mission gesammelt worden war, ein Mindestalter von 4,5 Milliarden Jahren. Der Erdtrabant ist demnach wesentlich älter als bisher vermutet: der Giant Impact falle in die ersten 60 Millionen Jahre nach Entstehung unseres Sonnensystems. Die Erde dürfte damit früher als bisher angenommen lebensfreundliche Bedingungen geboten haben (Naturwissenschaftliche Rundschau, 3/17). (dg)

 dailygalaxy.com/





Erkenntnis

„Es gibt Wege, ohne Kompromisse in bezug auf Genauigkeit und Qualität auch den Mann auf der Straße zu erreichen und ihm durch Beispiele zu zeigen, welche zentrale Rolle Bildung und Wissenschaft spielen.“

Helmut Schwarz, Chemieprofessor und Chef der Humboldt-Stiftung