© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/17 / 19. Mai 2017

Falschmeldungen über die AfD
Die Not scheint groß
Hans-Hermann Gockel

Man kennt das vom Bau: Was nicht paßt, wird passend gemacht. Schon der Mannheimer Morgen hatte sich blamiert, als er versuchte, der AfD-Chefin Frauke Petry einen Schießbefehl gegen Flüchtlinge in den Mund zu legen. 

Was aber treibt eine Nachrichten-Institution wie die Deutsche Presse-Agentur zur Tatsachenverdrehung? So geschehen in der Berichterstattung über die Rede eines AfD-Politikers im Landtag von Baden-Württemberg. Und wie steht es um das Selbstverständnis von Journalisten, wenn sie in der Überschrift verfälschend texten „AfD-Politiker empfiehlt Frauenverbrennung zur Klima-Rettung“? Eine Schlagzeile, die von Kollegen einer Hauptstadt-Redaktion (Welt Online) produziert wurde. Daß die Berliner Morgenpost oder der Kölner Express ähnlichen Unsinn verzapften, läßt tief blicken.

Aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Vor allem, wenn es um die AfD geht. Dann werden sogar von denjenigen „Fake News“ in die Welt gesetzt, die sich ansonsten allzu gerne – mit Blick auf die AfD – als journalistische Moralinstanz aufspielen. Man ist geneigt, den Kollegen eine einfache Frage zu stellen: Ist die Not schon so groß?






Hans-Hermann Gockel ist Journalist und Buchautor und war Nachrichtenmoderator bei Sat.1 und N24.