© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/17 / 19. Mai 2017

Meldungen

Migrationskrise: Die Mafia verdient Millionen 

CROTONE. Die italienische Polizei hat einen Millionenbetrug um ein Asylzentrum durch die Mafia aufgedeckt. Am Montag wurden im kalabrischen Crotone 68 Personen verhaftet, darunter der Leiter einer Hilfsorganisation und ein Priester. Sie stehen im Verdacht, der Mafiaorganisation Ndrangheta 36 Millionen Euro Steuergeld zugeleitet zu haben. „Das Willkommenszentrum und die Hilfsgruppe Fraternita di Misericordia waren die Geldautomaten der Mafia“, sagte Carabinieri-General Giuseppe Governale bei der Bekanntgabe der Verhaftungen. Das Asylaufnahmezentrum Isola di Capo Rizzi gilt als das größte in Italien. Den Ermittlungen zufolge ist der Arena-Clan seit über zehn Jahren in die Geschäfte des Aufnahmezentrums verstrickt. Seine Mitglieder sollen unrechtmäßig an Aufträge für verschiedene Dienstleistungen wie Verpflegung gekommen sein und so Millionen öffentlicher Gelder abgezweigt haben. (ls)





Rumänien: Die Ehe ist ein Bund aus Mann und Frau 

BUKAREST. 232 von 270 Abgeordneten im rumänischen Abgeordnetenhaus haben dafür gestimmt, daß die Ehe künftig in Artikel 48 der Verfassung als Bund zwischen Mann und Frau festzuschreiben sei. Bislang, so ein Bericht der Allgemeinen Deutschen  Zeitung für Rumänien (ADZ) sei hier nur von „Eheleuten“ die Rede gewesen. Der Abstimmung vorausgegangen war eine überkonfessionelle Kampagne, in deren Folge  drei Millionen Unterschriften für eine Verfassungsänderung gesammelt worden waren. Das nächste Votum, so die ADZ, obliege nun dem Senat. (ctw)





FN-Jungpolitikerin will erst einmal etwas lernen  

PARIS. Vier Wochen vor der Wahl zur Nationalversammlung in Frankreich hat die 27jährige Jean-Marie-Le-Pen-Enkelin Marion Maréchal-Le Pen ihren Kandidaturverzicht und vorläufigen Rückzug aus der Politik erklärt. Sie war vor fünf Jahren im dritten Wahlkreis des Departements Vaucluse in der Stichwahl mit 51 Prozent der Stimmen gewählt worden und damit eine von zwei Abgeordneten des Front National (FN) im französischen Parlament. Bereits im Präsidentschaftswahlkampf hatte sie auf eine herausragende Rolle verzichtet, da sie von ihrer dreijährigen Tochter nicht „Madame“ genannt werden wolle, wenn sie nach Hause komme. In einer Erklärung auf Facebook hob die Juristin zudem hervor, berufliche Erfahrungen außerhalb der Politik sammeln zu wollen, da dies ihrer Erwartungshaltung an Politiker entspreche. Innerparteiliche Kritiker der FN-Vorsitzenden Marine Le Pen hatten gehofft, Maréchal-Le Pen könnte sich gegen die massiven Umbaupläne ihrer Tante stellen, die unter anderem die Umbenennung der Partei beinhalten. (ftm)